Bistum warnt

Vorsicht vor Keimen im Weihwasser!

Besonders bei Grippewellen ist auch in Kirchen die Infektionsgefahr erhöht. Die Erzdiözese Paderborn selbst mahnt zur Vorsicht beim Weihwasser; eine Studie schlägt ferner Alternativen zum Friedensgruß vor.

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Kann konterminiert sein: Weihwasser im Becken.

Kann konterminiert sein: Weihwasser im Becken.

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Paderborn. Während der aktuellen Grippewelle warnt die Erzdiözese Paderborn vor der Übertragung von Krankheits-Erregern durch Hand- und Mundkontakte bei Gottesdiensten. Auch beim Umgang mit Weihwasser sei erhöhte Vorsicht geboten, betont das Bistum in seinem „Kirchlichen Amtsblatt“ vom Januar.

Das Wasser müsse in kurzen Abständen gewechselt werden, die Becken seien gründlich zu reinigen und die Verwendung destillierten Wassers als Weihwasser trage dazu bei, die Keimzahl niedrig zu halten, so die Erzdiözese.

Studie stützt Warnung

Die Maßnahmen sind berechtigt, wie eine Studie von Weihwasserproben vor zwei Jahren ergeben hat. In 54 Proben aus Kirchen der Region Villingen-Schwenningen fanden sich dabei vor allem Staphylokoken, etwa die Hälfte war potenziell pathogen, so die Studienautoren (J Water Health 2017; 15: 823).

Darüber hinaus warnt das Bistum vor Handkontakten, etwa die Praxis des Händereichens beim Friedensgruß. Dieses sei zwar in Deutschland üblich, aber nicht vorgeschrieben. Deshalb könne in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr nach Ermessen der Zelebranten/Beauftragten für Wort-Gottes-Feiern auf das Händereichen beim Friedensgruß verzichtet oder dies durch eine andere Geste, wie eine Verbeugung, ersetzt werden.

Priester, Diakone und Beauftragte von Wort-Gottes-Feiern sollten in diesem Fall beim Friedensgruß einen kurzen Hinweis geben. (eis)

Lesen Sie dazu auch den Zwischenruf: Risiko geweihte Keime?

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Kommentare
Dr. Christoph Luyken 22.02.201913:30 Uhr

geweihtes " Sterilium"

Nach WIKIPEDIA ist "die symbolische Bedeutung des Weihwassers...: Leben, Reinigung, ... und Rettung." Angesichts das Sachlage wird klar, das der ursprüngliche Zweck des "Weihwassers" mit Wasser nicht mehr erreicht werden kann, im Gegenteil sogar konterkariert wird!
Im Rituale Romanum heißt es, durch den Gebrauch von Weihwasser solle u.a. „jede Feindseligkeit des unreinen Geistes gebannt, der Schrecken der giftigen Schlange verjagt..." werden. Dazu pflegte man früher durchaus Salz und Chrisam (Olivenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt sind), also letzten Endes Chemikalien, beizumischen. Es erscheint somit medizinisch geboten und theologisch durchaus legitim, zu Wohle der Benutzer und derer Mitmenschen das wieder zu tun: allerdings nicht nur wohlriechende, sondern desinfizierende Chemikalien.
Also sollte sich künftig statt Wasser ein geweihtes Händedesinfektionsmittel im Weihwasserbecken befinden.

MBA Karl-Georg Vaith 19.02.201919:41 Uhr

Sowohl das Weihwasser wie auch der Friedensgruss sind Virenbiotope

Gerade im Winter sind Immungeschwächte Personen besonders gefährdet !

Eine COPD oder eine Grippe kann die Folge sein, wenn man zu sehr diese Regeln nutzt.

Es gibt auch Alternativen die Kirche ist informiert.

Grüsse

Karl Vaith

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