Vorteil für frühe Therapie mit Betablocker bei Herzinsuffizienz

BARCELONA (Rö). Wird bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz die Behandlung mit einem Betablocker begonnen, ist die Rate der plötzlichen Herztode nach einem Jahr halbiert im Vergleich zum Start mit dem ACE-Hemmer. Dies hat eine neue Analyse der frühen Todesfälle in der CIBIS-III-Studie ergeben.

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Diese neue Analyse von Daten aus der CIBIS-III-Studie* hat Professor Ronnie Willenheimer aus Malmö in Schweden beim Welt-Kardiologen-Kongreß und bei einer Pressekonferenz der Merck KGaA, Anbieter von Concor® COR, vorgestellt.

In der Studie waren zwei Schemata zum Therapiebeginn bei chronischer Herzinsuffizienz verglichen worden. 1100 Patienten über 65 Jahren erhielten zur Hälfte für sechs Monate zunächst Bisoprolol oder zunächst Enalapril und danach beides. Die mittlere Studiendauer betrug 1,2 Jahre.

Nach der Analyse der Todesfälle zeigte sich nun: Während der ersten sechs Monate waren 8 von 23 Todesfällen bei Bisoprolol plötzlich, jedoch 16 von 32 bei Enalapril. Die Rate ist danach zugunsten des Betablockers halbiert. Wegen der kleinen Zahlen ist der Unterschied jedoch statistisch nicht relevant. Erreicht wurde die statistische Relevanz aber bei der zweiten, vorher spezifizierten Todesfallanalyse nach einem Jahr.

Dann waren 16 von 42 Todesfällen beim Betablocker-Therapiebeginn plötzlich gewesen, jedoch 29 von 60 bei denen, bei denen mit Enalapril begonnen worden war. Die Rate ist zugunsten des Betablockers um 46 Prozent geringer (p=0,049). Da die Rate der plötzlichen Herztode mit einer nicht-signifikanten Verminderung der Herztode insgesamt einherging, waren bei Beginn mit dem Betablocker die Todesursachen nicht vom plötzlichen Herztod zu anderen verschoben.

Willenheimer: "Nach diesem Ergebnis sollte bei chronischer Herzinsuffizienz die Therapie mit dem Betablocker begonnen werden, um das Risiko eines frühen plötzlichen Herztodes zu vermindern.

*Cardiac Insufficiency Bisoprolol Study III

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