Umweltschützer

Warnung vor Gesundheitsfolgen von Kohlekraftwerken

Klimaschützer protestieren gegen Kohlekraftwerke meist wegen des Treibhausgas-Ausstoßes - Kritiker warnen aber auch vor den gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung.

Veröffentlicht:
Die Idylle trügt: Kohlekraftwerke tragen mit zu Gesundheitsschäden bei. Einer Berechnung zufolge gehen zwei Drittel der Schäden auf das Konto von zehn Kraftwerksbetreibern in der EU.

Die Idylle trügt: Kohlekraftwerke tragen mit zu Gesundheitsschäden bei. Einer Berechnung zufolge gehen zwei Drittel der Schäden auf das Konto von zehn Kraftwerksbetreibern in der EU.

© Julian Stratenschulte / dpa / picture alliance

BERLIN. Einer Modellrechnung mehrerer Organisationen zufolge gingen im Jahr 2016 rund zwei Drittel der Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke auf das Konto von nur zehn Kraftwerksbetreibern in der EU. Die Rede ist im Bericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde, von 7600 vorzeitigen Todesfällen, 5820 Einweisungen ins Krankenhaus, 3320 neuen Fällen chronischer Bronchitis, 137 000 Tage, an denen ein Kind Asthma-Symptome zeigt, und mehr als zwei Millionen Krankheitstagen von Arbeitnehmern.

Die Berechnung ist schwierig, da es um statistische Zusammenhänge geht. Die Organisationen Greenpeace, Sandbag, Europe Beyond Coal, Europäisches Umweltbüro und Climate Action Network (CAN) berufen sich unter anderem auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der Studie zufolge gibt es noch aktive 250 Kohlekraftwerke der EU, die von 103 Unternehmen betrieben werden. Die Autoren haben berechnet, welche Auswirkungen der Ausstoß von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Feinstaub dieser Kraftwerke hat, auch die Ozonbildung spielt eine Rolle. Quecksilber, andere problematische Stoffe und die Auswirkungen des Klimawandels zählen nicht dazu.

Der Studie zufolge kosten die gesundheitlichen Folgen der Kohleverbrennung die Gesellschaft Geld in der Größenordnung, in der die Unternehmen mit der Produktion der Elektrizität verdienen. Greenpeace-Sprecher Christoph Lieven sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Ein rascher Ausstieg aus der Kohle ist gut für das Klima und unsere Gesundheit. Die Bundesregierung darf Konzernen wie RWE nicht länger gestatten, Geld damit zu verdienen, unsere Gesundheit zu gefährden und das Klima zu ruinieren.“ (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!