Was am neuen H1N1-Virus anders ist

Veröffentlicht:

Von Schweinegrippe sind mehr jüngere Menschen betroffen als bei einer saisonalen Influenza. Auch die Symptome unterscheiden sich: Jeder Vierte hat Erbrechen oder Durchfall.

Was am neuen H1N1-Virus anders ist

© Neues H1N1-Virus: Junge Menschen erkranken leichter als Senioren.

Von Michael Hubert

Etwas mehr als ein Viertel der in den USA durch das neue H1N1-Virus Erkrankten hat gastrointestinale Symptome anstatt der üblichen respiratorischen. "Das ist ein wichtiger Befund, der weiter beobachtet werden muss", sagt Anne Schuchat von den US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC). An Schweinegrippe - auch Neue Grippe oder Mexikanische Grippe genannt - erkrankte Kinder haben häufiger Durchfall und Erbrechen als Erwachsene. "Es gibt eine Reihe von Beobachtungen, denen Forscher jetzt nachgehen."

Unterschiede gebe es auch in den Übertragungsraten. "Unter 18-Jährige bekommen eher eine Infektion als Ältere, wenn sich im Haushalt ein Erkrankter durch das neue H1N1-Virus befindet. "Die Übertragung des Virus auf Jüngere scheint leichter zu gehen", so Schuchat. "Unsere Arbeitshypothese dafür ist, dass ältere Menschen einen gewissen Schutz gegen das neue H1N1-Virus haben, weil sie in der Vergangenheit Kontakt zu einem verwandten Virus hatten." Das sei jedoch bisher durch Labortests noch nicht bestätigt worden.

Der andere Erklärungsansatz: Kinder und Jugendliche haben mehr Kontakte untereinander als Senioren. Darum verbreite sich das Virus in der jüngeren Bevölkerung schneller als bei Älteren. Diese Altersgruppen würden vom Virus dann nur mit einer gewissen Verzögerung erreicht. Und drittens könne es sein, dass Kinder und Jugendliche aus bisher nicht geklärten Gründen länger infektiös seien und deshalb das Virus - in ihrem sozialen Umfeld - über längere Zeit verbreiten können.

"Es ist ungewöhnlich, dass so viele Menschen unter 20 Jahren im Krankenhaus versorgt werden müssen, einige davon sogar auf Intensivstationen", sagt Schuchat. Bisher gebe es jedoch keine harten Belege für bakterielle Pneumonien als Komplikation einer Schweinegrippe. Solche Komplikationen wurden im Zusammenhang mit der Spanischen Grippe diskutiert. Einige Experten fordern daher, die Pneumokokken-Impfung in die Pandemiepläne aufzunehmen (wir berichteten).

Weitere aktuelle Berichte, Bilder und Links zum Thema Schweinegrippe (Mexikanische Grippe) finden Sie auf unserer Sonderseite

Jetzt abonnieren
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung