Leitartikel

Weniger Schlaganfall-Tote - dieser Erfolg ist in Gefahr!

Immer weniger Schlaganfälle, immer weniger Schlaganfalltote - zumindest in Industrieländern ist die Prävention eine Erfolgsgeschichte. Dieser Erfolg ist jedoch in Gefahr.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:
Mit straffen Prozessen in Kliniken lässt sich die Prognose bei Schlaganfall deutlich verbessern.

Mit straffen Prozessen in Kliniken lässt sich die Prognose bei Schlaganfall deutlich verbessern.

© Mathias Ernert, Uniklinik Heidelberg

Knapp 17 Millionen Menschen erleiden jedes Jahr einen ersten Schlaganfall - 40 Prozent mehr als noch vor 20 Jahren. Die neueste Auswertung der Studie Global Burden of Disease 20101 (GBD 2010) liefert global betrachtet also keinen Grund zum Feiern (Lancet 2013; online 24. Oktober).

Vor allem nicht in den Schwellen- und Entwicklungsländern ist nämlich nicht nur die absolute Zahl der Schlaganfälle und der Schlaganfalltoten innerhalb von zwei Dekaden deutlich gestiegen ist, sondern auch die Inzidenz und Prävalenz.

Es scheint, als könne man mit einer gewissen Verzögerung einen ähnlichen Effekt beobachten wie im Westen der Nachkriegsjahre: Die Menschen werden immer älter, die Prävalenz vaskulärer Risikofaktoren nimmt deutlich zu, als Folge auch die Schlaganfallinzidenz.

In den Industrienationen hat diese Entwicklung offenbar ihren Höhepunkt in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts erreicht, den Schwellen- und Entwicklungsländern steht dieser Höhepunkt noch bevor.

In Industrieländern nur noch halb so viele Schlaganfalltote

Was dann aber in den vergangenen 20 bis 30 Jahren in den Industrienationen geschah, ist mehr als erstaunlich: Nicht nur ist die Inzidenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen deutlich zurückgegangen, auch sterben immer weniger Menschen an kardiovaskulären Ereignissen.

Bezogen auf das jeweilige Alter sank die Schlaganfallinzidenz zwischen 1990 und 2010 in Industrienationen um 12 Prozent, die Schlaganfall-bedingte Sterberate sogar um 37 Prozent.

Wie sich die Situation in Deutschland darstellt, erfahren Sie, wenn Sie diesen Text in unserer App-Ausgabe vom 29.10.2013 weiterlesen.

Jetzt auch auf Android lesen ... Jetzt gleich lesen ...

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Zusätzlich zu Arztneimitteln

Stumme Karotisstenose: Lohnt sich die Revaskularisation?

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an