Klonale Blutbildung

Wenn Blut dem Herzen schadet

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FRANKFURT / MAIN. Forscher haben nachgewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen klonaler Blutbildung und dem Auftreten einer Herzschwäche nach Infarkt besteht (JAMA Cardiol 2019; 4: 25-33). Bei der klonalen Blutbildung produzieren einzelne genetisch veränderte Blutstammzellen mehr Blutzellen als nicht-veränderte Stammzellen, berichtet das Uniklinikum Frankfurt.

Von der klonalen Blutbildung sei jeder Zehnte über 70 Jahre betroffen, so Letztautor Professor Michael Rieger in der Mitteilung. Es handle sich dabei nicht um eine krankhafte Veränderung. Aber häufige altersabhängige Erkrankungen – wie etwa die Atherosklerose würden offenbar durch klonale Blutbildung negativ beeinflusst, erklärt Rieger.

Die Forscher haben 200 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz untersucht und festgestellt, dass bei ihnen klonale Blutbildung deutlich häufiger auftrat als bei Gesunden gleichen Alters, heißt es in der Mitteilung.

Die Patienten unterschieden sich nicht bei den klassischen Risikofaktoren für Herzinsuffizienz. Hatten sie jedoch genetische Veränderungen in den typischen für die klonale Blutbildung verantwortlichen Genen DNMT3A oder TET2 in ihren Blutzellen, so zeigten sie einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf, mussten öfter stationär behandelt werden und starben früher als Patienten ohne diese Mutationen.

Die genetischen Veränderungen können bereits aus einer normalen Blutprobe nachgewiesen werden. Diese Information könnte in Zukunft zu einer verbesserten Präzisionsmedizin bei Patienten mit Herzinsuffizienz beitragen. (eb/grz)

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