Wer in der Natur aktiv ist, sollte jetzt gegen FSME geimpft werden

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NEU-ISENBURG (ug). Bei diesen frühlingshaften Temperaturen ist es höchste Zeit, an die Impfung gegen FSME zu denken. Denn die Zecken, die das Virus übertragen, werden aktiv, wenn es über acht Grad warm ist.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis breitet sich in Deutschland weiter aus. Einen sicheren Schutz vor der Infektion bietet nur die Impfung. Geimpft werden sollten Personen, die sich in FSME-Risikogebieten in der freien Natur aufhalten.

Ganz wichtig sei, dabei an ältere Menschen zu denken, so Professor Jochen Süss von der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Jena im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". "Bei älteren Menschen verläuft die Infektion schwerer als bei jüngeren." Deshalb sollten ältere Menschen, die aktiv sind und etwa gerne spazierengehen oder Pilze sammeln, unbedingt gegen FSME geimpft werden.

Die FSME-Impfung ist eine Indikationsimpfung. Die gesetzliche Krankenversicherung muß für Impfungen von Personen aufkommen, die in Risikogebieten leben. Zweifel herrschen dagegen oft bei Urlaubs- oder Dienstreisen in diese Gebiete wie den Schwarzwald.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt auch für diese Fälle die Impfung. "Die Kassen sind verpflichtet, das bundesweit zu sehen", sagt auch Zecken-Experte Süss. "Wenn jemand in Schleswig-Holstein wohnt, wo es gar keine FSME gibt, aber in den Schwarzwald fahren will, dann muß die Kasse die Impfung auch übernehmen."

In den meisten regionalen Impfvereinbarungen zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen ist die Kostenübernahme auch geregelt. Geht es allerdings um eine Reise in ein ausländisches FSME-Risikogebiet wie Österreich oder die baltischen Staaten, dann ist die Impfung eine Individuelle Gesundheitleistung (IGeL), für die Patienten selbst bezahlen müssen.

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