Kommentar

Werbeverbot reicht nicht aus!

Nach der SPD forciert auch die Union ein strikteres Tabakwerbeverbot. Gut so! Der Schritt sollte aber flankiert sein von mehr Aufklärung.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Na endlich: Die Union im Bundestag hat sich nach langer Debatte für ein umfassendes Verbot von Tabakwerbung ausgesprochen. „Konsum von Tabak ist das bedeutendste vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit“, heißt es in einem Positionspapier zur Begründung. Ein Narr, der diesen Befund noch anzweifelt.

Natürlich erheben jetzt gleich die Bedenkenträger ihre Stimme. Sie warnen vor „unverhältnismäßigen Grundrechtseingriffen“ und sprechen von „Symbolpolitik“. Die Koalition sollte sich nicht beirren lassen und rasch ein Gesetz vorlegen. Das Thema dann als erledigt anzusehen, wäre aber grob fahrlässig – und wohlfeil. Denn in einem Punkt hat die Tabakbranche Recht: Ein Faktor für den Rauchbeginn besonders von Minderjährigen ist auch das Rauchverhalten in Freundeskreis und Familie. Wenn Papa qualmt, färbt das auf Sohnemann schnell ab. Eltern sind Vorbilder, in guten wie Verbandsspitzein schlechten Dingen.

Hier sollten Aufklärungskampagnen verstärkt ansetzen. Wer Kindern etwas „vorraucht“, verhält sich unverantwortlich. Und wer im Auto qualmt, wenn Kinder an Bord sind, schädigt deren Gesundheit. Der entsprechende Ländervorstoß für ein Rauchverbot im Auto ist ein Anfang. Mal schauen, ob und wann daraus Wirklichkeit wird.

Schreiben Sie dem Autor: thomas.hommel@springer.com

Lesen Sie dazu auch:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Rauchfreies Europa?

Rauchstopp: EU hat neben Tabak auch Nikotin im Blick

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

© Springer Medizin Verlag GmbH

Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hexal AG, Holzkirchen

Kampf dem Zervixkarzinom

Ärzte sind sich einig: eine Impfung schützt!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nachgefragt bei Kammern und KVen

Dass Behandlungen abgelehnt werden, kommt selten vor

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig