Studie bei Mäusen

Wie schützen T-Zellen das Zahnfleisch?

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HANNOVER. Wissenschaftler der MHH und der Universität von Jerusalem haben herausgefunden: Bakterien und Immunzellen im Zahnfleisch halten sich wohl gegenseitig in Schach.

Die Arbeitsgruppen von Professor Immo Prinz vom Institut für Immunologie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), und Professor Avi-Hai Hovav von der Universität von Jerusalem in Israel untersuchten die Wechselwirkungen von Bakterien und Immunzellen im Zahnfleisch von Mäusen (PNAS 2019; online 12. Februar). Sie fanden heraus, dass gamma-delta T-Zellen oft im Zahnfleisch an der Grenze zum bakteriellen Biofilm, in dem Bakterien leben, vorhanden sind. Sie sind also in Kontakt mit hunderten von Bakterienarten auf den Zähnen, die – wenn ihre Zusammensetzung im Gleichgewicht ist – beispielsweise vor Parodontose schützen.

Bei Mäusen ohne Bakterien im Mund kamen nur sehr wenige gamma-delta T-Zellen im Zahnfleisch vor. Bei den Tieren mit normaler Besiedelung der Mundhöhle durch Bakterien veränderte sich die Zusammensetzung der Bakterienarten und erhöhten sich die Entzündungswerte, wenn die gamma-delta T-Zellen gezielt ausgeschaltet wurden.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die gamma-delta T-Zellen und die Bakterien im Zahnfleisch sich gegenseitig in Schach halten“, wird Prinz in der Mitteilung zitiert. Die Erstautorinnen der Studie, Anneke Wilharm aus Hannover und Yaara Tabib aus Jerusalem, schauen schon über den Tellerrand dieser Studie: „Etwa 40 Prozent der westlichen Bevölkerung leiden an der entzündlichen Erkrankung Parodontose, bei der es zum weitgehend irreversiblen Knochenabbau des Zahnhalteapparats und folglich zum Zahnverlust kommen kann. Wir wollen jetzt die Funktion der gamma-delta T-Zellen in der Parodontose untersuchen“, sagt Wilharm.(eb/ikr)

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