Zahl FSME-Kranker in zwei Jahren verdoppelt

NEU-ISENBURG (eis). Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME): Die Zahl gemeldeter Patienten hat sich binnen zwei Jahren fast verdoppelt. Menschen in Risikogebieten brauchen daher die Impfung, und die Zeit ist jetzt günstig dafür. So wird der Schutz aufgebaut, bevor Zecken im Frühling besonders aktiv werden.

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Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind 2006 in Deutschland 541 Patienten mit FSME gemeldet worden (Epi Bull 3, 2007, 22). Das sind 25 Prozent mehr als 2005 (432 Erkrankungen) und 97 Prozent mehr als 2004 (274). Die Zunahme wird unter anderem mit den hohen Temperaturen im Herbst und Winter erklärt.

"Zecken begeben sich auf Wirtssuche, wenn die Bodentemperatur über 7 °C steigt - dann besteht ein Infektionsrisiko", sagte Professor Jochen Süss zur "Ärzte Zeitung. Er leitet das Nationale Referenzlabor für durch Zecken übertragene Krankheiten an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Jena. Nach seinen Angaben ist die FSME-Inzidenz auch in der Schweiz und Polen gestiegen und vor allem auch in Tschechien, wo vergangenes Jahr 1017 Erkrankte registriert worden sind.

Kollegen sollten jetzt Menschen, die sich in Risikoregionen viel in der Natur aufhalten, auf die Impfung ansprechen, rät Süss. Dazu gehören Spaziergänger, Hobbysportler, Camper oder auch Landwirte, Forstarbeiter und andere beruflich Exponierte. Je älter Naturfreunde sind, desto wichtiger ist die Impfung, da das Risiko für eine schwere Enzephalitis durch FSME mit dem Lebensalter steigt.

Nach dem schnellsten regulären Impfschema gegen FSME sollten mindestens etwa vier Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung liegen. Ein Schutz ist dabei frühestens 14 Tage nach der zweiten Impfung zu erwarten. Eine dritte Impfung neun bis zwölf Monate später kann dann drei oder - für zwölf- bis 49-Jährige - fünf Jahre Schutz bieten. Auch gibt es Schnellimmunisierungen mit drei Impfungen in drei Wochen.

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