Verdopplung innerhalb von 15 Jahren

Zahl der Kaiserschnitte weltweit gestiegen

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WINNIPEG. Weltweit hat sich die Zahl der Kaiserschnitt-Geburten mit 16 Millionen im Jahr 2000 auf 29,7 Millionen im Jahr 2015 innerhalb von 15 Jahren fast verdoppelt, wie kanadische Forscher berichten. Professor Ties Boerma von der Universität Manitoba in Winnipeg und sein Team analysierten die Daten von 169 Ländern, womit den Wissenschaftlern zufolge 98,4 Prozent aller Geburten weltweit erfasst seien (Lancet 2018; 392(10155): 1341-1348).

Zwischen den verschiedenen Ländern stellte das Team dabei große Unterschiede fest: 2015 waren in Lateinamerika und der Karibik 44,3 Prozent der Geburten Kaiserschnitte – die damit fast zehnmal so häufig durchgeführt wurden wie in West- und Zentralafrika. In diesen Regionen lag der Anteil der Kaiserschnitt- Geburten bei nur 4,1 Prozent.

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Grund für den Anstieg ist den Forschern zufolge zum einen die Tatsache, dass immer mehr Frauen ihre Kinder in Kliniken auf die Welt bringen – und die Tatsache, dass in den Kliniken selbst vermehrt Kaiserschnitt-Geburten durchgeführt werden. Generell sei eine ein Sectio caesarea in Privatkliniken 1,6-mal so häufig durchgeführt worden wie in öffentlichen Kliniken.

Neben den regionalen Unterschieden fanden Boerma und seine Kollegen allerdings auch große Unterschiede innerhalb einzelner Länder: So war in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen die Rate der Kaiserschnitt-Geburten in der reicheren Bevölkerungsschicht fünfmal so hoch wie die Rate in der ärmsten Bevölkerungsschicht. (bae)

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