HIV-Jahresbericht

Zahl der Neudiagnosen ist gestiegen

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BERLIN. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 3674 gesicherte HIV-Neudiagnosen registriert, berichtet das Robert Koch-Institut (Epi Bull 2016; 38: 407). Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozent gegenüber 2014. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher liegen, da weitere 939 HIV-Meldungen nicht eindeutig als Erst- oder Mehrfachmeldung gekennzeichnet waren.

Knapp 80 Prozent der gesicherten Erstdiagnosen (2924) wurden bei Männern gestellt (plus drei Prozent), die verbleibenden 20 Prozent (656) bei Frauen (plus 14 Prozent). Die höchste Inzidenz gab es im Alter von 30 bis 39 (18,7 pro 100.000 bei Männern, 6,0/100.000 bei Frauen).

Die höchste Rate der HIV-Neudiagnosen gab es in Hamburg (12,4/100.000), Berlin (10,9) und Bremen (8,2), gefolgt von den Ländern Hessen (5,2), Bayern (5,1) und Sachsen (4,7). Noch höhere Raten fanden sich in einigen Stadtkreisen etwa Frankfurt/Main (16,5) oder München (16,3).

Mit 1851 Neudiagnosen gab es die meisten Übertragungen bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) (minus zwei Prozent). Mit 954 Erstdiagnosen ergab sich ein Plus von 24 Prozent beim heterosexuellen Transmissionsrisiko (HET). Betroffen waren überwiegend Frauen aus Subsahara-Afrika und Osteuropa.

Bei i.v.-Drogennutzern gab es 134 Fälle, 26 waren Mutter-Kind-Übertragungen. Eine Infektion erfolgte durch eine Nadelstichverletzung am Arbeitsplatz. Der Anteil von Menschen deutscher Herkunft unter den Neudiagnosen ging 2015 auf 58 Prozent zurück. Ein Anstieg auf je 16 Prozent wurde bei Menschen aus Subsahara-Afrika und dem europäischen Ausland verzeichnet.

Durch eine frühe antivirale Therapie sind Aids-Erkrankungen weitgehend vermeidbar. Trotzdem ist nach Schätzung des RKI in 2015 bei etwa 800 HIV-Infizierten Aids neu diagnostiziert worden. (bs)

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