Zentrum für Chirurgie im Mutterleib

MAINZ (ddp). In Mainz entsteht das erste internationale Ausbildungszentrum für Chirurgie im Mutterleib. Weltweit gibt es bisher nur wenige Zentren für intrauterine Operationen - etwa in London, Paris und Barcelona.

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Aufbauen will das deutsche Zentrum Professor Michael Tchirikov von der Frauenklinik der Uni Mainz. Der Spezialist für intrauterine Chirurgie hatte erst kürzlich Zwillinge mit feto-fetalem Transfusionssyndrom im Bauch der Mutter operiert.

Bei der Krankheit werden die Feten unterschiedlich stark mit Blut versorgt und sterben meist. Bei etwa 20 Prozent aller eineiigen Zwillingsschwangerschaften gibt es die Krankheit. Der Eingriff erfolge zwischen der 16. und 24. Schwangerschaftswoche, so Tchirikov.

Während der halbstündigen Operation wird eine 0,6 mm dünne Kanüle durch die Bauchdecke der Mutter in die Fruchtblase eingeführt. Mit einem Laser werden dann die Blutgefäße, die die Kinder verbinden, abgetrennt und so eine gleichmäßige Versorgung beider Föten mit Blut durch die Plazenta ermöglicht.

Tchirikov will in den kommenden Monaten in Mainz das erste internationale Fachzentrum für fetale Chirurgie in Deutschland aufbauen. Zwei bis drei Monate sollen die Schulungen dauern. Die Ärzte sollen dabei unter anderem durch chirurgische Eingriffe an schwangeren Schafen auf die Operation von Ungeborenen vorbereitet werden, so Tchirikov.

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