Hodenkrebs

Zweitmeinung führt zu besserer Therapie

Veröffentlicht:

ULM. Mehr als 3000 Patienten mit der Diagnose Hodenkrebs haben bisher zusammen mit ihren Ärzten die Chance genutzt, eine zweite Meinung zur besten Therapie einzuholen.

Nach einer Studie (Oncol Rep 2014; 31(6): 2477-2481) führt die Zweitmeinung von Experten in Behandlungszentren bei jedem sechsten Patienten zu einer wesentlichen Änderung des Therapiekonzepts, heißt es in einer Mitteilung des Uniklinikums Ulm.

Die Deutsche Krebshilfe e.V. fördert das Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumor für drei weitere Jahre mit 250.000 Euro. Geleitet wird es von Professor Mark Schrader von der Ulmer Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie.

In dem Netzwerk können Ärzte mit Einwilligung ihrer Patienten über ein datengesichertes Portal ausgewählte Spezialisten an großen Behandlungszentren um ihre "zweite" Meinung zur geeigneten Therapie bitten. Innerhalb von 48 Stunden erhalten sie eine Einschätzung, komplexe Fälle werden von einem fächerübergreifenden Beraterteam besprochen.

"Mit unserem Projekt wollen wir Patienten den Zugang zu einer leitliniengerechten und der individuell besten Therapie ermöglichen. Sie können mit ihren Ärzten ohne großen Aufwand und kostenfrei auf den großen Erfahrungsschatz der Spezialisten im Netzwerk zurückgreifen", wird Schrader in der Mitteilung zitiert.

Mittlerweile werden etwa 15 Prozent der neu diagnostizierten Hodentumoren in Deutschland im nationalen Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren vorgestellt.

"Diese hohe Quote zeigt, dass das Netzwerk seit seiner Gründung 2006 sehr gut angenommen wird und als Pilotprojekt für andere Zweimeinungsprojekte dienen kann. Die erhobenen Daten des Netzwerks dienen gleichzeitig der Forschung. Auf diese Weise können wir den bisher in diesem Bereich unzureichenden Austausch zwischen Praxis und Forschung stärken", so Schrader. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vom Symptombeginn bis zur Orchiektomie

Verzögerte Hodenkrebs-Therapie: Ab Woche acht wird es kritisch

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse