Neuer Landesbasisfallwert für 2024

389 Millionen Euro mehr für Krankenhäuser in Baden-Württemberg

Die Kassen werden den Krankenhäusern im Südwesten im kommenden Jahr rund 11,7 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Die Vereinbarung zum Landesbasisfallwert kam ohne Schiedsamt zu Stande.

Veröffentlicht:
Schild mit Schriftzug: "Krankenhaus"

Die Verhandlungspartner Kassen und Landeskrankenhausgesellschaft in Baden-Württemberg haben sich auf einen neuen Landesbasisfallwert geeinigt.

© Marcus Brandt / dpa

Stuttgart. In Baden-Württemberg haben sich Krankenkassen und die Landeskrankenhausgesellschaft (BWKG) auf den Landesbasisfallwert (LBFW) für 2024 verständigt. Der LBFW steigt um 5,3 Prozent von rund 4.007 Euro auf 4.219,76 Euro, teilten die Vertragspartner am Freitag mit. Durch die Erhöhung würden den Krankenhäusern rund 389 Millionen Euro mehr zur Verfügung gestellt als im laufenden Jahr, hieß es.

Der LBFW dient zur Ermittlung der Fallpauschalen – die Relativgewichte der Fallpauschalen werden mit dem LBFW multipliziert und ergeben so das Entgelt für eine bestimmte stationäre Leistung. Dabei werden über den LBFW mehr als 7,7 Milliarden Euro verteilt. Gesetzlich anders geregelt ist seit 2020 die Erstattung der Kosten für das Pflegepersonal – hierfür wenden GKV und PKV im kommenden Jahr voraussichtlich 2,8 Milliarden Euro auf. Durch weitere Entgelte und Zuschläge erlösen die Krankenhäuser nochmals 1,2 Milliarden Euro, so dass die Vergütung für die Kliniken insgesamt bei 11,7 Milliarden Euro liegen dürfte, teilten die Verhandlungspartner mit.

Gesetzlicher Spielraum wurde ausgeschöpft

Krankenhäuser und Kassen hätten ihren gesetzlichen Spielraum bei der Festlegung des LBFW ausgeschöpft, betonte der BWKG-Vorstandsvorsitzende Heiner Scheffold. Laut gesetzlicher Vorgabe hätte die Krankenhausvergütung um 5,13 Prozent steigen dürfen. Da noch Ausgleiche für Tarifsteigerungen berücksichtigt wurden, ergab sich die Marke von 5,3 Prozent. Gut sei, so Scheffold, dass die erhöhten Preise „zeitnah abgerechnet werden können und die Krankenhäuser an diesem Punkt Planungssicherheit erhalten“.

Auch Kassenvertreter in Baden-Württemberg äußerten sich zufrieden. Der AOK-Vorstandsvorsitzende Johannes Bauernfeind nannte die Vereinbarung „einen wichtigen Schritt, um die finanzielle Stabilität der Krankenhäuser zu gewährleisten“. Der Kompromiss stärke die Partnerschaft zwischen Kassen und Krankenhäusern, meinte Michael Mruck, Leiter der vdek-Landesvertretung für die Bündnis 52-Verbändekooperation.

Zum Vergleich: Ebenfalls in dieser Woche haben Kassen und Kliniken in Niedersachsen ihre Verhandlungen beendet. Die Erhöhung beträgt exakt 5,13 Prozent auf 4206,94 Euro. (fst)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zum geplanten „Gesundheitspunkt“ im Rems-Murr-Kreis

Gesucht ist eine kluge Koproduktion der ambulanten Versorgung

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl auf´s Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes