Corona-Impfkampagne

Apotheker im Rheinland wollen gegen SARS-CoV-2 impfen

Wenn im Sommer immer mehr Impfstoff gegen COVID-19 zur Verfügung steht: Schlägt dann die Stunde der Apotheker? In Nordrhein zumindest stünden Offizinen bereit.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Im Moment bedauern niedergelassene Ärzte noch, dass sie viel weniger Corona-Impfstoff erhalten, als sie in ihren Praxen verimpfen können. In einigen Wochen kann das schon ganz anders aussehen, es könnten mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, als die Praxen ohne Probleme einsetzen können. Dann könnten die Apotheker einspringen und sich an den Impfungen beteiligen – gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den Ärzten. Das schlägt Thomas Preis vor, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein.

Im Moment sei die Einbeziehung der Apotheker noch kein Thema, betont Preis. „Aber in einer Situation, in der es viel Impfstoff gibt, der nicht sofort verimpft werden kann, wird keiner Verständnis dafür haben, wenn sich nicht auch die Apotheker zur Mitarbeit bereit erklären.“ Die „Rheinische Post“ hatte zuerst über das Thema berichtet.

Bald 300 Impfdosen pro Woche und Praxis?

Während die Praxen zurzeit im Schnitt jeweils 24 Dosen pro Woche erhalten, könnten es im Sommer 300 Dosen pro Woche und Praxis werden, schätzt Preis. Dann stünden die Ärzte vor einer großen logistischen Herausforderung.

Für die Beteiligung an der Impfaktion würden sich seiner Meinung nach besonders die Apotheken eignen, die bereits an dem Modellversuch zur Grippeschutzimpfung teilnehmen, sagt er. Das sind zurzeit 250 im Rheinland, ihre Zahl soll sich aber noch deutlich erhöhen. Diese Apotheker hätten bereits die entsprechende Ausbildung erhalten, erläutert Preis.

Er verweist darauf, dass sich Apotheker auch an den Corona-Testungen beteiligen. Sie hätten die Erlaubnis, dafür auch Räumlichkeiten außerhalb der Offizinen zu nutzen. „Das wäre auch bei den Impfungen eine Option.“

Der Verbandsvorsitzende kann sich vorstellen, dass Ärzte und Apotheker bei den Corona-Impfungen gemeinsam Räumlichkeiten nutzen, so wie das bei den Tests auch schon der Fall ist. „Möglich ist auch, dass die Apotheker den Ärzten zuarbeiten, indem sie die Spritzen vorbereiten.“ (iss)

Mehr zum Thema

Ambulante Versorgung

KV Nordrhein erprobt neues Praxis-Modell

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.