Den wichtigsten Satz seiner Etatrede streute der Gesundheitsminister eher beiläufig ein. Er lautete: 'Die eigentliche demografische Veränderung steht uns erst noch bevor.' Spahn weist damit auf die tatsächlichen Herausforderungen hin, vor denen die Pflege steht.
Jens Spahn drückt aufs Tempo und straft alle Lügen, die ihm noch vor Kurzem vorgehalten haben, er kümmere sich zu wenig um sein Ressort. Vor vier Wochen hat der Minister ein Sofortprogramm Pflege angekündigt.
Der schnelle Austausch zwischen Ärzten, Pflegern und Apotheken kann die Qualität der Arzneitherapie um 25 Prozent verbessern. Das zeigt das Projekt InTherAKT aus Münster.
In der Debatte um mehr Pflegekräfte ist dem Chef eines Klinikkonzerns der Kragen geplatzt: Der Geschäftsführer der Saarland-Heilstätten GmbH , Alfons Vogtel, sprach von einer 'virtuellen Diskussion', an der er sich nicht mehr beteiligen wolle.
Rund 13.000 Kooperationsverträge zwischen Ärzten und Pflegeheimen gibt es bereits. Die Koalition will mehr und kündigt neue Pflichten für die KVen an. Die reagieren sauer.
Gesundheitsminister Spahn will die Personalnot mit einem 'Sofortprogramm' lindern. Für manche Kassen ein 'Witz'. Doch es gibt auch Zustimmung von der Versicherungsseite.
Am Freitag hat sich auf Initiative des Arbeitgeberverbands Pflege die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländischer Pflegekräfte (BAGAP) gegründet. Unter den sieben Gründungsmitgliedern ist auch der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe.
50.000 Euro zahlt das Land Sachsen den Kreisen und kreisfreien Städten für die Pflegeberatung. Die Opposition im Landtag sieht darin Aktionismus ? sie vermisst ein Konzept.