Influenza und COVID-19

Bayern: Hausärzteverbandschef will Rekord bei Grippe-Impfungen

Im vergangenen Winter war die Grippewelle faktisch ausgeblieben – auch des Lockdowns wegen. Nun erwarten Beobachter wieder mehr Fälle. Sie appellieren zur Impfung.

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München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und die Ärzte im Freistaat haben die Bürger zur Influenza-Impfung aufgerufen. „Neben dem Kampf gegen das Coronavirus dürfen wir die klassische Grippe nicht unterschätzen“, sagte Holetschek am Sonntag. „Die Erkältungssaison beginnt jetzt.“

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte Ende September die Möglichkeit der Koadministration von Influenza- und COVID-19-Schutzimpfung in ihre Impfempfehlung aufgenommen. könne gleichzeitig gegen Grippe und Corona geimpft werden. „Das ist eine gute Gelegenheit für alle, die noch nicht gegen COVID-19 immunisiert sind, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“, warb Holetschek.

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Die Landesärztekammer (BLÄK) warnte vor einer kombinierten Infektionswelle von COVID-19 und anderen akuten respiratorischen Erkrankungen. Ähnliche Warnungen kamen zuvor auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Kammerchef warnt vor Überlastung

Wenn sich COVID-19, Influenza und sonstige Erkältungskrankheiten massenhaft gemeinsam einstellten, könne es zur Überlastung von Praxen, Krankenhäusern und auch Intensivstationen kommen, warnte Kammerpräsident und Allgemeinmediziner Dr. Gerald Quitterer.

Im Herbst und Winter 2020 war eine Grippewelle ausgeblieben. Es gab nur 78 Fälle, mutmaßlich auch wegen der Corona-Beschränkungen. 2019/2020 waren dagegen noch 55.231 Influenzainfekte gemeldet worden. „Die Grippe kann dieses Jahr wieder zurückkehren“, mahnte Gesundheitsminister Holetschek.

Der Chef des Bayerischen Hausärzteverbands und Bundesverbandsvize Dr. Markus Beier gab sogar einen neuen Rekord bei den Grippeimpfungen als Ziel für diese Saison aus.

In der letzten Saison seien „über 1,7 Millionen Grippeschutzimpfungen“ in Bayern von niedergelassenen Ärzten durchgeführt worden, 360.000 davon bei Patienten, die in die HzV eingeschrieben sein. „Wir werden alles daran setzen, diese Zahlen in der Saison 2021/2022 noch zu überbieten“, so Beier. (dpa/nös)

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