Vorwurf Abrechnungsbetrug

Tausende Hausbesuche vorgetäuscht? Arzt bald vor Gericht

Ein Arzt aus Niederbayern soll mehr als 6.000 Hausbesuche abgerechnet, aber niemals durchgeführt haben. Am 4. Dezember startet der Prozess gegen den Mediziner. Zu Last gelegt werden ihm auch weitere Vergehen.

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Nürnberg. Unter anderem wegen mehr als 6.000 mutmaßlich vorgetäuschten Hausbesuchen steht ein Arzt aus Niederbayern bald vor Gericht. Der Prozess gegen den Mediziner wegen des Vorwurfs, bei Abrechnungen betrogen zu haben, beginne am Donnerstag, 4. Dezember am Landgericht Nürnberg-Fürth, teilte eine Gerichtssprecherin mit.

Durch die rund 6.300 abgerechneten Hausbesuche, die nie stattgefunden haben sollen, entstand mutmaßlich ein Schaden von rund 1,6 Millionen Euro. Außerdem soll der Arzt in mehr als 600 weiteren Fällen zwar telefonisch beraten haben, aber dafür Gebühren abgerechnet haben, die er nur hätte einfordern dürfen, wenn die Patienten persönlich anwesend gewesen wären.

Patientin sexuell genötigt?

Ebenfalls angeklagt ist der Arzt laut Gericht wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung einer Patientin. Details zu dem Vorwurf nannte eine Gerichtssprecherin auf Nachfrage zunächst nicht.

Der Betrug soll zwischen 2021 und 2024 stattgefunden haben. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hatte den Arzt wegen Auffälligkeiten bei der Abrechnung der Leistungen angezeigt. Der Arzt sitzt seit März in Untersuchungshaft, bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. (dpa)

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