Gesetzesentwurf

Bayern will Pflegestudium mit Stipendien attraktiver machen

Die bayrische Landesregierung will Geld für ein Förderprogramm bereitstellen, um damit mehr junge Menschen ein Pflegestudium aufnehmen.

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München. Bayern setzt sich dafür ein, ein Stipendienprogramm für das Pflegestudium zu etablieren. Ein entsprechender Gesetzesentwurf liegt bereits dem Landtag zur Beschlussfassung vor, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Dieser sehe vor, Mittel zur Förderung der Akademisierung der Pflegeausbildung bereitzustellen.

„Wir haben leider einen erheblichen Rückgang an Pflegestudierenden“, sagte Minister Klaus Holetschek (CSU). Wiederholt habe Bayern den Bund darauf aufmerksam gemacht, dass Absolventen des Pflegestudiums während der geforderten Praxisphasen kein Geld erhielten. Bisher sei aber nichts passiert. Deshalb wolle der Freistaat jetzt in Vorleistung gehen.

Angebote für ein primärqualifizierendes Pflegestudium gibt es in Bayern seit 2020. Allerdings ist die Zahl der Studierenden seitdem hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im ersten Jahr waren es bayernweit 80, im Wintersemester 2021/2022 waren 100 Studierende in den Pflegestudiengängen eingeschrieben.

SPD-Opposition fordert Unterstützung der Hochschulen

Die SPD-Opposition im Landtag hat im Oktober in einem Antrag gefordert, das Land solle die finanzielle Ausstattung der Hochschulen beim Auf- und Ausbau der Pflegestudiengänge verbessern.

Im Gegensatz zur beruflichen und dualen Pflegeausbildung ist nach Angaben des Landes-Gesundheitsministeriums die Finanzierung des primärqualifizierenden Studiengangs nicht aus dem neu geschaffenen Pflegeausbildungsfonds möglich. Eine Ausbildungsvergütung sei für diese Studierenden nicht vorgesehen, obwohl sie nahezu dieselbe Stundenzahl in der praktischen Ausbildung verbrächten wie Auszubildende in der beruflichen Qualifizierung.

Die SPD monierte, für viele Studierende sei das derzeitige Pflegestudium aus finanziellen Gründen nicht leistbar: Sie müssen 2300 Stunden Praxiseinsätze ohne Vergütung leisten. Zusätzlich erschwerten Schicht- und Wochenenddienste eine Beschäftigung neben dem Studium.

Um Menschen für ein Pflegestudium dieser Art zu gewinnen, ist nun nach Darstellung der Landesregierung beabsichtigt, ein bayerisches Förderprogramm aufzulegen. Mit Hilfe von Stipendien solle der Anreiz vergrößert werden, sich für ein Hochschulstudium zu entscheiden. (KNA/fst)

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