Krankenhausreform

Brandenburg: Städte- und Gemeindebund übt Kritik an Lauterbachs Klinik-Plänen

Kommunalvertreter fürchten, dass kleinere Häuser im strukturschwachen Osten die nötigen Kriterien nicht erreichen werden.

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Potsdam. Brandenburgs Städte- und Gemeindebund sorgt sich um die Zukunft der kleinen Krankenhäuser des Landes. Die Brandenburger Kommunalvertreter fürchten nun, dass vor allem die kleineren Häuser im strukturschwachen Osten die dafür nötigen Kriterien nicht erreichen werden.

„Sollten die von Bundesgesundheitsminister Professor Lauterbach vorgelegten Empfehlungen umgesetzt werden, besteht die große Sorge, dass es für viele Krankenhausstandorte in Brandenburg mit ihrem engagierten Personal keine Perspektive mehr gibt und sie für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Brandenburg letztlich nicht mehr zur Verfügung stehen“, heißt es in einem Positionspapier. „Dies gefährdet das demokratische Miteinander.“ Die Kommunalvertreter fordern deswegen zeitnahe Gespräche „mit allen an der gesundheitlichen Versorgung in Brandenburg Beteiligten“ unter Federfühung des Gesundheitsministeriums. Dabei soll es unter anderem um die Umwandlung einzelner herkömmlicher Krankenhäuser in ambulant-stationäre Zentren gehen.

Energiepreise, Fachkräfteengpass, Bürokratie – an Problemen herrscht kein Mangel

„Wir sehen in Brandenburg, dass unsere Krankenhäuser in kritischen Lagen sind“, sagte die Fachreferentin des Städte- und Gemeindebundes, Monika Gordes. Die Schließung von Abteilungen während der Corona-Pandemie und die durch Russlands Überfall auf die Ukraine ausgelösten Energiepreissteigerungen hätten zu schwierigen Lagen geführt. Zudem gebe es in vielen Häusern einen Personalmangel. „Es muss zu Veränderungen kommen“, sagte Gordes. Aus ihrer Sicht gebe es im Bereich der Krankenhausfinanzierung insgesamt zu viel Bürokratie und zu viele Normen und Standards. „Statt um Papiere sollte man sich eher um die Patienten kümmern“, sagte Gordes. In den Kliniken seien derzeit zu viele Menschen nur mit Verwaltung beschäftigt. Zwischen den einzelnen Krankenhäusern müsse es mehr Zusammenarbeit geben. So sollten Klinikapotheken und das Beschaffungswesen zusammengelegt werden. „Auch im täglichen Betrieb braucht es mehr Kooperationen“, sagte Gordes. „Aber wir sollten daran festhalten, dass jedes kleine Krankenhaus weiterhin Notfälle versorgen kann.“ Elementare Leistungsgruppen müssten an allen Standorten weiterhin vorhanden sein. (lass)

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