COVID-19-Impfungen

Brandenburg: Wachtwechsel in Zuständigkeit für Corona-Impfkampagne

Ab sofort kümmert sich in Brandenburg wieder das Landesgesundheitsministerium um den Fortgang der SARS-CoV-2-Impfungen und nicht mehr der Impflogistikstab.

Veröffentlicht:

Potsdam. Eine Brandenburger Besonderheit geht zu Ende: Mit dem 1. Juli wird die Zuständigkeit für die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus wieder im Gesundheitsministerium des Landes angesiedelt sein. Sie war im Februar in einen Impflogistikstab im Innenministerium ausgelagert worden, nachdem das Land bundesweit durch schlechte Impfzahlen und ein Chaos bei der Terminvergabe von sich reden machte.

„Der Stab war gegründet worden, als die Impfstofflogistik die größte Herausforderung in der Impfkampagne darstellte“, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch. „Jetzt ist die Impfstoffversorgung geregelt, dafür stehen angesichts der Virusvarianten wieder rein medizinische Fragen im Vordergrund.“ Diese Themen seien und blieben im fachlich zuständigen Gesundheitsministerium am besten aufgehoben.

Opposition nennt die Entscheidung fahrlässig

„Gleichzeitig gehen wir beim Impfen von einer Ausnahmeversorgung in eine Regelversorgung über“, sagte Stübgen. „Dazu braucht es keinen Impfstofflogistikstab mehr.“ Außerdem müsse das Koordinierungszentrum Krisenmanagement, in dem der Impflogistikstab bisher untergebracht war, für mögliche Großschadenslagen des Hochsommers wie beispielsweise Waldbrände vorgehalten werden. Mittlerweile sind fast 2,1 Millionen Menschen in Brandenburg geimpft worden: Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung hat mindestens eine Impfung, rund ein Drittel hat den vollständigen Impfschutz erhalten.

Die Brandenburger Opposition sieht den Wechsel in den Zuständigkeiten kritisch. Die Auflösung des Stabes sei fahrlässig, sagte Linken-Fraktionschef Sebastian Walter. „Bei den Zweitimpfungen, also dem tatsächlichen Impfschutz, liegt Brandenburg bundesweit weiter auf dem letzten Platz“, sagte Walter. Zudem habe Brandenburg laut RKI eine besonders niedrige Impfquote in der Altersgruppe über 60 Jahre, der besonders gefährdeten Gruppe. Nun solle der Eindruck erweckt werden, man sei im geordneten Verfahren und alles verlaufe nach Plan. „Bei weitem nicht“, so Walter. „Denn 180.000 Impfungen pro Woche, die nötig wären, um im Herbst eine Herdenimmunität zu erreichen, wurden in Brandenburg nur in einer einzigen Woche erreicht.“ (lass)

Mehr zum Thema

Auswertung der Potsdamer Regierung

Notfallrettung verfehlt in Brandenburg vielerorts die Hilfsfrist

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Fallbericht

Wenn sich der Diabetes-Patient der Therapie entzieht

Lesetipps
Ein Seniorenpaar beim joggen im Wald.

© Marcel Mooij / Fotolia

Besonders Frauen profitieren

Bessere Fitness im Alter fördert wohl auch Kognition