Versorgung im ländlichen Raum

Brandenburger CDU stellt Grundsatzpapier zur Gesundheit vor

Michael Schierack, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag, beklagt Fachkräftemangel in vielen Gesundheitsberufen, klamme Kliniken und zu viele MVZ.

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Orthopäde Michael Schierack, Sprecher für Gesundheit in der CDU-Landtagsfraktion, sorgt sich um die Versorgung in Brandenburg.

Orthopäde Michael Schierack, Sprecher für Gesundheit in der CDU-Landtagsfraktion, sorgt sich um die Versorgung in Brandenburg.

© Soeren Stache / dpa-Zentralbild / dpa

Potsdam. Brandenburgs CDU-Landtagsfraktion fordert in einem Grundsatzpapier eine bessere gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum. „Egal, wo ich bin, ich merke, dass wir sehenden Auges in einen Fachkräftemangel laufen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Professor Michael Schierack, am Dienstag in Potsdam. In Brandenburg fehlten medizinische Fachangestellte, radiologische Fachangestellte und pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA).

„Wenn Sie niemanden mehr haben, der die Patienten ins MRT schiebt, können Sie auch mit Telemedizin nichts mehr ausrichten“, sagte Schierack, der Facharzt für Orthopädie ist. PTA würden in Brandenburg nur in Eisenhüttenstadt ausgebildet. Sie bekämen keine Ausbildungsvergütung, und müssten obendrein noch Kosten für ein Internat bezahlen.

Viele Kliniken im Defizit

Eine große Gefahr sieht Schierack in der Situation der Krankenhäuser im Land. „Viele Kliniken laufen in Defizite hinein, nur die Großen schreiben noch schwarze Zahlen“, sagte der CDU-Politiker. „Wir brauchen eine Reform, das kann aber nicht so passieren, wie sie Karl Lauterbach gerade durchführt.“ Nötig sei ein Vorschaltgesetz, dass die steigenden Kosten der Kliniken ausgleiche, bevor die Reform umgesetzt werde. Zudem müsse die Krankenhausplanung in der Hand des Landes bleiben. Ziel müsse eine flächendeckende Erst- und Grundversorgung sein.

In ihrem Grundsatzpapier setzt sich die CDU zudem für eine Stärkung der ambulanten Versorgung in Brandenburg ein: „Ländliche Regionen sind auf eine starke Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und ambulanten Strukturen wie Allgemeinmedizinern und Apotheken angewiesen“, heißt es in dem Papier. Ein Regulierungsgesetz fordert die Union dagegen für die immer stärker werdenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). „Die Konzentration auf wenige MVZ-Ketten gefährdet die freie Arztwahl der Patienten und potentiell auch die Versorgung auf dem Land.“ (lass)

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