Baden-Württemberg
Gesundheitsatlas weist über 100 Indikatoren aus
Das Online-Angebot ist aus Sicht des Sozialministeriums ein wichtiges Element der Gesundheitsberichterstattung und soll auch eine Planungshilfe für Gesundheitsämter sein.
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Daten zu unterschiedlichen Strukturmerkmalen des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg sind im Gesundheitsatlas online verfügbar.
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Stuttgart. Das baden-württembergische Sozialministerium hat den neu gestalteten Gesundheitsatlas online gestellt. Unter www.gesundheitsatlas-bw.de können Nutzer sich Daten und Fakten zu Gesundheitsthemen im Land regional aufbereiten und über Tabellen oder Dashboards anzeigen lassen.
Der Gesundheitsatlas biete Informationen zu zehn verschiedenen Themenbereichen wie etwa Krankheiten, zu medizinischen Eingriffen oder zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Einwohner.Über die Themenbereiche erfolge dann ein einfacher Zugang zu mehr als 100 Indikatoren, die über interaktive Benutzeroberflächen dargestellt werden.
Baustein für die Gesundheitsberichterstattung
Ein Beispiel: Je nach Landkreis oder Stadt variiert die Prävalenz für Diabetes Typ 2 von 7,2 Prozent (Schwäbisch Hall) bis 10,47 Prozent (Mannheim). Der Versorgungsgrad mit Kinderärzten reicht von 99 (Hohenlohe) bis 214 Prozent (Bodenseekreis). In Freiburg kommen 1092 Einwohner auf einen Hausarzt, in Tuttlingen sind es dagegen 1817 Einwohner.
Der Gesundheitsatlas sei ein wichtiger Baustein der Gesundheitsberichterstattung, sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Donnerstag. Er könne auch die Arbeit der Gesundheitsämter bei der Gesundheitsplanung unterstützen. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, „wie wichtig aktuelle und regional differenzierte Daten für die Gesundheitsversorgung sind“. Der Atlas enthält daher auch tagesaktuelle Daten zur Sieben-Tage-Inzidenz sowie weitere Kennzahlen.
Im November hatte die Barmer in Baden-Württemberg mit vergleichbarem Ziel einen Morbiditäts- und Sozialatlas aufgelegt, der ein realistisches Bild der gesundheitlichen Situation der Menschen im Südwesten erlauben soll. Die Kasse erhofft sich von dem Datenportal unter anderem Impulse für eine zielgenauere Prävention oder betriebliche Gesundheitsförderung. (fst)