Ambulante Versorgung

Hessische Ärzte schließen aus Protest erneut ihre Praxen

Dass immer weniger angehende Ärztinnen und Ärzte Interesse an der ambulanten Versorgung haben, führt die KV Hessen auf mangelnde Wertschätzung zurück und ruft zur Teilnahme am Protesttag auf.

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An der Praxis eines Allgemeinmediziners hängt ein Zettel, der auf die Schließung hinweist. (Archivbild von Oktober)

An der Praxis eines Allgemeinmediziners hängt ein Zettel, der auf die Schließung hinweist. (Archivbild von Oktober)

© picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Frankfurt/Main. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen weist auf den nächsten landesweiten Protestag der niedergelassenen Ärzteschaft am 30. November hin. An diesem Tag werden laut Mitteilung vom Mittwoch wieder zahlreiche Praxen geschlossen bleiben, „um gegen mangelnde Wertschätzung, inakzeptables Verhalten von Politik und Krankenkassen sowie fehlende Unterstützung in existenziell bedrohlichen Zeiten zu protestieren“.

Bereits am 26. Oktober hatten im Zuge einer bundesweiten Protestaktion gegen geplante Sparmaßnahmen auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Hessen ihre Praxen geschlossen.

Nur Kliniken auf dem Schirm?

Die beiden KV-Vorstände Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke beklagen eine massive Vernachglässigung der ambulanten Versorgung gegenüber den Krankenhäusern. Konkret machen sie dafür Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verantwortlich, der sich lediglich um die Kliniken und deren Rettung sorge. „Wir als ambulante Versorgung sind dem Minister noch nicht mal mehr eine Erwähnung wert.“

Dafür bekäme die Politik die Quittung, meinen die beiden Vorstände: „Das Interesse an ambulanter Versorgung ist für angehende Medizinerinnen und Mediziner wahrscheinlich noch nie so gering wie aktuell.“ Andere wiederum würden vorzeitig aussteigen. Aktuell seien in Hessen rund 350 Praxissitze von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten frei – Tendenz steigend. (bar)

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