IGES-Studie

Investoren-MVZ: Honorarumsatz in Bayern im Vergleich zu Einzelpraxen deutlich höher

Veröffentlicht:

München. In Bayern wird in der vertragsärztlichen Versorgung in MVZ je Behandlungsfall im Vergleich zu Einzelpraxen ein um 5,7 Prozent höheres Honorarvolumen abgerechnet. In der Teilgruppe der MVZ, die von Finanzinvestoren gehalten werden, liegt das Honorar je Behandlungsfall sogar um 10,4 Prozent über dem der Einzelpraxen.

Das geht aus einer Untersuchung des IGES-Instituts im Auftrag der KV Bayerns hervor, die am Donnerstag publiziert wurde. Datengrundlage waren die anonymisierten Abrechnungsdaten von rund 178 Millionen ambulanten Behandlungsfällen in den Jahren 2018/19. IGES ist dabei der Frage nachgegangen, ob sich systematische Unterschiede im Leistungs- und Versorgungsgeschehen bei MVZ im Vergleich zu Einzelpraxen oder Berufsausübungsgemeinschaften ausmachen lassen.

Lesen sie auch

Dies könnte die These stützen, dass die Vorgehensweise in Investoren-MVZ stärker von ökonomischen Motiven getrieben ist als bei anderen Praxisformen. Laut Studie hat sich die Zahl der Praxisstandorte dieser Private-Equity-MVZ im Untersuchungszeitraum in Bayern um 72 Prozent erhöht. Ende 2019 waren zehn Prozent der MVZ im Freistaat in der Hand von Kapitalinvestoren. Das politische Ziel, den Zugang von Investoren in die ambulante Versorgung zu begrenzen, sei „klar verfehlt“ worden, heißt es in der IGES-Studie.

Der Vorstand der KV Bayerns rief den Gesetzgeber dazu auf, „nicht länger tatenlos zuzusehen“, wie der von Investoren auf das Gesundheitswesen wachse. Diese Entwicklung führe auch dazu, dass der Erwerb eines Vertragsarztsitzes für junge Ärztinnen und Ärzte finanziell nicht mehr zu stemmen sei, heißt es. Der Gesetzgeber müsse Vorgaben hinsichtlich der Transparenz der Gesellschafterstruktur, der Zulassung und Gestaltung dieser MVZ machen. (fst)

Mehr zum Thema
Sonderberichte zum Thema
Felix Menzinger und Thomas Wieschemeyer (v.l.) haben sich 2021 gemeinsamniedergelassen – und den Schritt bisher nie bereut.  Orthopaedicum Karlsruhe

© Orthopaedicum Karlsruhe

Aus zwei Praxen wird eine

Darum ist die BAG ein Erfolgsmodell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München

Gesundheitspolitik

HPV-Impfung verhindert Krebs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter