Ärzteproteste

KV Hessen unterstützt Praxisschließungen zwischen den Jahren

Angesichts des Ringens um einen Haushalt und sich abzeichnender Geldverteilungskämpfe in Berlin müssen die Ärzte laut KV Hessen Druck in Richtung Bundesregierung aufbauen.

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Die KVH-Vorsitzenden Frank Dastych (links) und Armin Beck unterstützen die angekündigten Proteste und Praxisschließungen.

Die KVH-Vorsitzenden Frank Dastych (links) und Armin Beck unterstützen die angekündigten Proteste und Praxisschließungen.

© Carolina Ramirez Fotografie (l.) | Hausärzteverband Hessen

Frankfurt/Main. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen befürwortet die Aufrufe verschiedener Berufsverbände an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, ihre Praxen an den Brückentagen zwischen Weihnachten und Silvester zu schließen. Um den Protest der Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen, seien die ärztlichen Bereitschaftsdienstzentralen der KVH „zwischen den Jahren“ geöffnet, teilte die Körperschaft des öffentlichen Rechts am Montag mit.

So hatte beispielsweise der Virchowbund jüngst im Zuge der Kampagne „Praxis in Not“ als Protest gegen die Gesundheitspolitik von Minister Karl Lauterbach (SPD) zu Praxisschließungen zwischen dem 27. und 29. Dezember aufgerufen. Die Protesttage stünden im Zeichen der Medizinischen Fachangestellten“, hatte der Virchowbund-Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich erklärt. Statt diese für ihren „aufopfernden Einsatz“ während der vergangenen Jahre mit einem staatlichen Corona-Bonus zu würdigen, unterstütze die Politik „lieber Beamte und Verwaltungsangestellte als jene, die direkt die Bürgerinnen und Bürger versorgt haben“. Die freie Zeit zwischen den Feiertagen solle darum ein Trostpflaster sein und die Attraktivität des Arbeitsplatzes Arztpraxis erhalten.

„Auf Ankündigungen müssen Taten folgen“

Frank Dastych und Armin Beck, die Vorstandsvorsitzenden der KVH, erklärten, „Herr Lauterbach spielt schon viel zu lange auf Zeit“. Auf die vielen Ankündigungen müssten endlich einmal Taten folgen. Allerdings sei angesichts des Finanzchaos der Bundesregierung und sich abzeichnender Geldverteilungskämpfe in Berlin nicht viel zu erwarten. Umso wichtiger sei es, dass Ärztinnen und Ärzte durch Praxisschließungen Druck auf die Politik ausübten. (bar)

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