Ambulanter Sektor nicht im Blick

KV Niedersachsen: Ministerpräsidenten auf dem ambulanten Auge blind

Der Vorstand der KV Niedersachsen zeigt sich vergrätzt über die Beschlüsse der Ministerpräsidenten: Für Krankenhäuser werde ein Hilfsprogramm gefordert, der ambulante Sektor ignoriert.

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Hannover. Vertreter der KV Niedersachsen (KVN) haben den Ministerpräsidenten der Länder vorgeworfen, den ambulanten Bereich außer Acht zu lassen. Dagegen würden sie für Krankenhäuser ein milliardenschweres Notfallprogramm fordern. Das gab die KVN am Montag bekannt.

„Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte benötigten genauso Unterstützung, um ihre lebenswichtige Arbeit aufrechterhalten zu können“, sagte KVN-Vize Thorsten Schmidt. „Aufgrund eines unzureichenden Honorarabschlusses von lediglich 3,85 Prozent für das Jahr 2024 bei steigenden Betriebs- und Personalkosten stünden die Praxen unter immensem Druck.“

„Missachtung“ durch die Länder-Chefs

Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN, forderte, es sei an der Zeit, dass die Politik „ihre einseitige Fixierung auf die Krankenhauslandschaft aufgibt. Unsere Praxen versorgen 90 Prozent des Patientenaufkommens in Deutschland.“ Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ignoriere diese Entwicklung. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wehrten sich „entschieden gegen diese Missachtung.“

Die KVN forderte, dass die Nothilfe für die Krankenhäuser auf den ambulanten Sektor ausgedehnt wird, „um die Kostensteigerungen dort vollständig und zeitnah aufzufangen“.

Die Konferenz der Regierungschefs der Länder hat Ende vergangener Woche in Frankfurt gefordert, noch in diesem Jahr ein Nothilfeprogramm für existenzbedrohte Krankenhäuser in Höhe von fünf Milliarden Euro aufzulegen. (cben)

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