Ärztemangel in Mecklenburg-Vorpommern

Kammer und KV fordern ein Viertel mehr Medizinstudienplätze

Um die 30 Prozent der Haus- und Fachärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind 60 Jahre und älter. Bereits jetzt bestehe ein akuter Ärztemangel. Kammer und KV fordern daher eine schnelle Aufstockung der Studienplätze.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Medizinstudentinnen am Institut für Anatomie: Um den drohenden Ärztemangel abzufedern, müssten die Unis mehr Studienkapazitäten haben, fordern die ärztlichen Körperschaften.

Medizinstudentinnen am Institut für Anatomie: Um den drohenden Ärztemangel abzufedern, müssten die Unis mehr Studienkapazitäten haben, fordern die ärztlichen Körperschaften.

© Waltraud Grubitzsch/dpa

Rostock. Mecklenburg-Vorpommern ist eines der Bundesländer, wo sich ein Ärztemangel am deutlichsten zeigt. Die beiden ärztlichen Körperschaften sehen einen Ausweg in einer höheren Zahl an Medizinstudienplätzen. Das Land fordern sie auf, an den Universitäten mehr Plätze zu finanzieren.

„Bislang reicht die Anzahl der Absolventen an den Universitäten des Landes nicht aus, um den bereits bestehenden und sich verschärfenden Mangel an Ärzten zu decken, zumal viele nach dem Studium für die Facharztausbildung in ein anderes Bundesland gehen“, teilten die KV und die Ärztekammer in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Jeder zweite Studienplatz sollte an „Landeskinder“ gehen

Sie erwarten vom Land, die Zahl der Medizinstudienplätze an den beiden Universitäten Rostock und Greifswald in den kommenden zwei Jahren schrittweise um jeweils 25 Prozent zu erhöhen. Bislang gibt es insgesamt 400 Medizinstudienplätze an den beiden Standorten. Beim Auswahlverfahren soll außerdem sichergestellt werden, dass mindestens die Hälfte der Studierenden aus Mecklenburg-Vorpommern kommt, fordern die Körperschaften.

Diese Landeskinder sollen sich dann verpflichten, ihre Facharztausbildung in Mecklenburg-Vorpommern zu absolvieren. Damit würde die schon beschlossene Quotenregelung nach oben angepasst. Bislang ist vorgesehen, dass 32 Medizinstudienplätze an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach dem Studium für zehn Jahre als Hausärzte in einer ländlichen Region des Bundeslandes zu arbeiten.

Auch stationärer Bereich betroffen

Ihre Forderung bringen die Körperschaften als Beschlussvorschlag in die Enquete-Kommission des Landtages zur Sicherung der medizinischen Versorgung ein. Nach ihren Angaben sind derzeit rund 30 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt, bei den ambulant tätigen Fachärzten beträgt dieser Anteil 34 Prozent.

Im stationären Bereich wird ihren Angaben zufolge in zehn bis zwölf Jahren rund ein Drittel der Ärzte in Ruhestand gehen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung