Schleswig-Holstein
Klinikträger legen Fokus auf Demenzkranke
Klinikverbund hat gemeinsame Konzepte und Fortbildungen erarbeitet, die für den Umgang mit dementen Patienten sensibilisieren sollen.
Veröffentlicht:Heide. Die sechs kommunalen Träger des 6K-Klinikverbundes in Schleswig-Holstein nehmen verstärkt die Bedürfnisse der dementen Patienten in den Blick.
Eine Arbeitsgruppe der Krankenhäuser aus Heide und Brunsbüttel, Rendsburg und Eckernförde, Bad Bramstedt, Itzehoe, Neumünster und Kiel erarbeitet dafür gemeinsame Konzepte und Fortbildungen. Die Westküstenkliniken (WKK) in Heide und Brunsbüttel kündigten an, alle Beschäftigten für den Umgang mit Demenzpatienten zu sensibilisieren.
Zentrales Projekt dabei ist die Weiterbildung von Pflegekräften zu Experten für den Bereich Demenz und Delir. In dem 80 Stunden umfassenden Lehrgang werden bestehende Kenntnisse über das Thema vertieft und Methoden zum Umgang mit dementiell erkrankten oder verwirrten Patienten vermittelt.
Demenzsensible Strukturen über alle Berufsgruppen hinweg
Dr. Meike Reh, Chefärztin der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie am WKK, hält Kenntnisse über Demenz aber nicht nur für die Pflege, sondern wegen der zunehmenden Zahl an Patienten für alle Beschäftigten für erforderlich. „Gerade wir im Krankenhaus müssen uns über Berufsgruppen hinweg auf Patienten mit einer Demenzerkrankung einstellen. Daher ist es unser Ziel, demenzsensible Strukturen zu schaffen“, sagte Reh.
Ein Beitrag dazu sind Taschenkarten für WKK-Mitarbeiter aller Berufsgruppen, mit deren Hilfe jedem Beschäftigten eine erste Einschätzung von dementen oder delirgefährdeten Patienten erleichtert werden soll. Ein anderes Beispiel sind kleine Boxen, in denen vor einer Untersuchung oder Operation Hilfsmittel der Patienten wie Brillen, Hörgeräte oder Zahnprothesen verstaut und am Bett gesichert mitgegeben werden.
Nach WKK-Erfahrungen profitieren Demenzpatienten davon in besonderem Maße, weil sie noch stärker als andere Patienten auf das Funktionieren ihrer Sinne angewiesen sind.