KV sieht höhere Nachfrage

Mehr Brandenburger interessieren sich für Grippe-Impfung

Insgesamt rund eine Million Influenza-Impfdosen stehen in dieser Saison in Brandenburg zur Verfügung. Die KV glaubt an höhere Nachfrage als in den Vorjahren.

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Potsdam. Brandenburgs Arztpraxen haben für die Grippesaison 2020/21 rund 690.000 Impfdosen bestellt. Das sind rund zehn Prozent mehr als in den vergangenen Jahren. Das sagte der Sprecher der KV Brandenburg, Christian Wehry, gegenüber der „Ärzte Zeitung“.

Hinzu kämen noch die vom Robert Koch-Institut (RKI) bestellten Impfdosen, sodass insgesamt etwa eine Million Impfdosen zur Verfügung stünden. Nach Einschätzung der KV wollten sich insgesamt deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren gegen Grippe impfen lassen.

830.000 Brandenburger sind 60 oder älter

Am Montag veröffentlichte der Potsdamer Landtag die Antwort der Landesregierung auf eine „Kleine Anfrage“ des Landtagsabgeordneten Ortwin Baier (SPD). Der Abgeordnete aus der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow (Kreis Teltow-Fläming) hatte sich unter anderem nach der Zahl der in Brandenburg lebenden Risikopatienten erkundigt.

Das von Ursula Nonnemacher (Grüne) geführte Gesundheitsministerium konnte jedoch lediglich mitteilen, dass im Land derzeit rund 830.000 Menschen im Alter von 60 Jahren oder darüber lebten. Zu weiteren Risikopatienten könne man keine Angaben machen, hieß es.

Zuletzt 616.960 Grippe-Impfdosen verimpft

Wie aus der Antwort auf die „Kleine Anfrage“ weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2019 insgesamt 616.960 Grippe-Impfdosen in Brandenburg verimpft. Rund 107.000 weitere, gelieferte Impfdosen wurden am Ende der Grippe-Impfsaison nicht verwendet. Der Höchstwert der Grippe-Schutzimpfungen lag demnach im Jahr 2011. Damals wurden in Brandenburg 673.000 Menschen gegen Grippe geimpft.

Einer in der Antwort des Ministeriums enthaltenen Tabelle der KV zufolge wurden in den letzten Jahren zahlreiche chronisch Kranke allerdings nicht mit der Impfung erreicht. So ließen sich in Brandenburg nur rund 60 Prozent aller unter Herzinsuffizienz oder einer chronisch-ischämischen Herzerkrankung leidenden Patienten gegen Grippe impfen. Bei den Asthmatikern waren es nur 39 Prozent, bei MS-Patienten nur 31 Prozent. (lass)

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