Baden-Württemberg

Metke: Ärzte müssen sich „Wettbewerb mit Systemfremden“ stellen

Baden-Württembergs KV-Chef Metke bereitet Vertragsärzte auf härtere Zeiten vor. Sie sollten sich im Wettbewerb mit neuen Akteuren in der ambulanten Versorgung neu aufstellen, mahnt er.

Veröffentlicht:
Baden-Württembergs KV Chef Dr. Norbert Metke

Am Mittwoch bereitete Baden-Württembergs KV Chef Dr. Norbert Metke die ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten auf härtere Zeiten vor.

© KVBW

Stuttgart. Baden-Württembergs KV-Chef Dr. Norbert Metke hat eine Neuaufstellung der ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten gefordert. Die Rahmenbedingungen der künftigen Tätigkeit in der Niederlassung würden geprägt sein durch eine weitergehende Öffnung von Krankenhäusern für die ambulante Versorgung, einer wachsenden Zahl von MVZ, die von Fremdinvestoren getragen sind und von der Substitution ärztlicher Tätigkeiten durch andere Gesundheitsberufe, sagte Metke bei der Vertreterversammlung der KVBW am Mittwoch in Stuttgart.

Die niedergelassenen Ärzte müssten sich dem stellen, „sonst überleben wir den Wettbewerb mit den Systemfremden nicht“, warnte der KV-Chef. Angesichts künftig sinkender Arztzeit, die zur Verfügung stehen wird, sieht Metke Ärztinnen und Ärzte insbesondere als „Koordinatoren delegierter Leistungen und Entscheider in der letzten Konsequenz“. Ganzheitlich betrachten könnten Patienten nur diejenigen, „die Medizin ganz gelernt haben“, zeigte er sich überzeugt.

KV muss Transformation begleiten

Künftig müssten niedergelassene Ärzte stärker in größeren Angebotsstrukturen arbeiten, beispielsweise in inhabergeführten MVZ, so der KV-Chef. Das setze aber gleichberechtigte Gründungseigenschaften voraus – und die Verhinderung von „dominanten Versorgungsketten“, die durch Fremdinvestoren-finanzierte MVZ errichtet werden, so Metke. Diese Transformation der Arbeit der niedergelassenen Ärzte zu begleiten und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, werde die „zentrale künftige Aufgabe von KV und freien Verbänden sein“, sagte Metke.

Mit Blick auf die aktuelle Berufspolitik in Baden-Württemberg mahnte der KV-Chef, nur die Geschlossenheit ermögliche Erfolge. „Nehmen Sie das mit als Botschaft“, sagte Metke mit Verweis auf die KV-Wahlen im kommenden Jahr. Die Gesundheitspolitik der großen Koalition in Berlin fiel bei ihm komplett durch. Die Leistungen der niedergelassenen Ärzte würden ignoriert, meinte der KV-Chef und illustrierte seine Position mit einem abgewandelten Zitat des Films von James Dean: „Denn sie wissen nicht, was wir tun.“ (fst)
Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Angepasste Endpunkte, moderne Studiendesigns und ungelöste Herausforderungen

© metamorworks / Getty Images / iStock

Krebsmedizin auf neuen Wegen

Angepasste Endpunkte, moderne Studiendesigns und ungelöste Herausforderungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wann kommt welches Medikament in Frage?

Neue Psoriasis-Leitlinie bringt praxisrelevante Neuerungen

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Patienten, die besonders gesundheitlich gefährdet sind, sollten im Herbst eine Auffrischung gegen COVID-19 erhalten.

© fotoak80 / stock.adobe.com

Comirnaty® nur in Mehrdosisflaschen

Bund hat geliefert: Start frei für COVID-19-Auffrischimpfungen