Distickstoffmonoxid

Missbrauch von Lachgas: Verdreifachung der Fälle in NRW

Lachgas ist in Deutschland nicht verboten. Die Polizei registriert nun eine deutliche Zunahme des Missbrauchs. Sind dafür Social-Media-Plattformen verantwortlich?

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Die Polizei hat einen drastischen Anstieg des Missbrauchs von Lachgas in Nordrhein-Westfalen registriert. So habe sich die Zahl der Fälle binnen eines Jahres von 68 auf 215 mehr als verdreifacht, teilte das Landeskriminalamt (LKA) NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der Konsum von Lachgas als Rauschmittel sei in Deutschland nicht verboten, betonte das LKA. Trotzdem werde das Auftauchen von Lachgas erfasst, etwa bei Verkehrsunfällen, fehlender Ladungssicherung, Drogendelikten oder Körperverletzungen. Neben dem Einsatz im medizinischen Bereich zu Narkosezwecken werde Distickstoffmonoxid, so der eigentliche Name des Gases, wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung als Rauschmittel konsumiert.

Lachgas kann in Kiosken, Supermärkten und online gekauft werden. Eine gängige Praxis von Konsumenten ist es, das Gas in einen Luftballon umzufüllen und dann aus dem Ballon zu inhalieren. Die berauschende Wirkung dauert nur wenige Minuten an.

Martha Wagner von der Fachstelle für Suchtprävention der Drogenstelle Köln bestätigte, dass der Konsum auch aus ihrer Sicht gestiegen sei. Es handele sich um eine „Freizeitdroge“, die nicht mehr nur beim Feiern, sondern auch zum Zeitvertreib im Freundeskreis konsumiert werde. Als Treiber für die Beliebtheit von Lachgas sieht sie die Social-Media-Plattformen: „Auf Plattformen wie TikTok erleben wir, dass Konsum und Rauscherlebnisse gezeigt werden. Dann ist natürlich die Neugierde da, Risiken einzugehen, um Sachen auszuprobieren und Spaß zu haben.“

Andere europäische Länder haben auf den Hype um Lachgas bereits reagiert: In den Niederlanden wird Lachgas seit Jahresbeginn als Betäubungsmittel eingestuft und darf nur noch für technische oder medizinische Zwecke eingesetzt werden. In Großbritannien wird über ein Verkaufsverbot diskutiert. (dpa)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

© Springer Medizin Verlag GmbH

Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hexal AG, Holzkirchen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?