Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Nachts sollen nun auch mobile Patienten in Rheinland-Pfalz vom Fahrdienst versorgt werden

„Zeitnah“ wollte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister den KV-Vorstand einbestellen, um dessen Sicherstellungspflichten in der Notfallversorgung zu erörtern. Das ist inzwischen geschehen.

Veröffentlicht:
Auto mit der Aufschrift: Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Die KV Rheinland-Pfalz will die ambulante Notfallversorgung in der Nacht künftig nur noch im Telefonservice und – wenn’s gar nicht anders geht – mit Fahrdiensten bestreiten.

© Sebastian Gollnow /dpa / picture alliance

Mainz. Mit ihrer Ankündigung, infolge der Sozialversicherungspflicht für Poolärzte (BSG-Urteil vom 24. Oktober) sieben Bereitschaftspraxen zu schließen, hatte die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz für Verärgerung bei Landesgesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) gesorgt. Inzwischen scheinen sich KV-Vorstand und Minister ausgesprochen zu haben.

Lesen sie auch

In einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt es am Freitag, die Versorgung im Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) werde „ab 1. Januar verbessert“. Man habe vereinbart, dass bei Notfällen in der Nacht zunächst die Servicenummer 116 117 anzurufen sei. Nach medizinischer Ersteinschätzung könne dann ein telefonischer oder auch ein persönlicher Arztkontakt im Fahrdienst vermittelt werden. Neuerdings seien dann selbst bei mobilen Patienten Hausbesuche möglich.

„Das ist ein Plus an ärztlicher Versorgung auch in der Nacht“, wird Gesundheitsminister Hoch zitiert. Dafür sollen um die 20 Fahrdienste bereitgestellt werden. Zusätzlich habe man sich darauf verständigt, heißt es weiter, dass allen Kliniken, bei denen eine ärztliche Bereitschaftspraxis angesiedelt ist, angeboten wird, Leistungen über EBM abzurechnen, wenn dort Patienten nachts um medizinische Hilfe ersuchen. Die KV hingegen will einer früheren Mitteilung zufolge ihre Bereitschaftspraxen künftig nachts geschlossen halten. (cw)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Andreas Hoffmann 03.12.202310:14 Uhr

Ich kann dem Kollegen Luppold nur zustimmen: das falsche Signal zur falschen Zeit. Ein teurer Fahrdienst, finanziert aus der Gesamtvergütung, der über die Regelung des SGB V hinausgeht („das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“), zu einer Zeit, in der die Realeinkommen der Niedergelassenen ohnehin bereits sinken, ist eine weitere Missachtung der „Leistungserbringer“. Der Motivation, weiterzumachen, dürfte dies einen Bärendienst erweisen.

Tilmann Luppold 02.12.202315:55 Uhr

Der Kunde ist König...,
... warum sollten sich da Patienten überhaupt noch in die Arztpraxen begeben, wenn der Arzt Rezepte und AU persönlich nach Hause bringt.
... Da werden falsche Anreize geschaffen.
... Zeitnahe ärztliche Behandlung ist bei den Meisten auch moch am nächsten Morgen in der Praxis.

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Schwierige Therapiesituation

Kopfschmerzen bei Kindern: Diese Optionen gibt es

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel