Nach Kritik aus dem Landtag

Niedersachsens Regierungschef Weil verteidigt Krankenhausreform

Die Krankenhauslandschaft in Niedersachsen steht vor einer umfassenden Reform. Im Ergebnis könnte es deutlich weniger Kliniken geben als bisher. Der Ministerpräsident betont indes ein anderes Ziel.

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Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat die bevorstehende Krankenhausreform, die zu deutlich weniger Kliniken im Land führen könnte, verteidigt. Aus der Landtagskommission, die die Reform vorbereitete, hatte es geheißen, binnen zehn Jahren könnten 30 bis 40 Krankenhäuser geschlossen werden.

Weil betonte nun aber im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: „Es gibt keine Pläne der Landesregierung, 30 bis 40 Krankenhäuser zu schließen.“ Derzeit existieren in Niedersachsen 168 Kliniken, das sind bereits rund 70 weniger als noch vor 30 Jahren.

„Ich bin definitiv kein Freund eines zentralisierten Krankenhauswesens“, sagte der SPD-Politiker weiter. „Es ist aber gut für die Qualität eines Krankenhauses, wenn dort bestimmte Eingriffe regelmäßig vorgenommen werden. Das müssen wir in einem Flächenland verbinden mit einer guten Erreichbarkeit.“

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Weil: „Das braucht Zeit“

Die Krankenhausreform sieht vor, dass Niedersachsen in acht Versorgungsregionen unterteilt wird und die Krankenhäuser in drei Stufen als Grund-, Schwerpunkt- oder Maximalversorger klassifiziert werden. Diese Einteilung sei ein guter Weg, erläuterte Weil. „In den letzten Jahren sind schon viele Kooperationen entstanden, die dazu geführt haben, dass das Leistungsangebot besser geworden ist.“

Wo die Versorgungsregionen liegen und welches Krankenhaus in welche Kategorie fällt, muss in einem nächsten Schritt das Gesundheitsministerium festlegen. Dieser Prozess werde aber nicht mehr vor der Landtagswahl im Herbst abzuschließen sein, sagte Weil. „Das braucht Zeit und wird in der nächsten Legislaturperiode passieren.“ (dpa)

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