Opioid-Überdosierung

Naloxon-Nasenspray taugt als Lebensretter

Mit dem Ziel, Opioidabhängige vor einem Tod durch Überdosierung zu bewahren, läuft seit 2018 in Bayern ein Naloxon-Projekt. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv. Das Projekt soll ausgeweitet werden.

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Hilfe bei Überdosierung: Naloxon ist ein Gegenmittel zu Opiaten aller Art, egal ob gespritztes Heroin oder Schmerztablette. (Symbolbild mit Fotomodell)

Schnelle Hilfe bei Überdosierung: Naloxon als Nasenspray ist ein Gegenmittel zu Opiaten aller Art, egal ob Heroin oder Schmerztablette. (Symbolbild mit Fotomodell)

© JenkoAtaman / Fotolia

Berlin. Im vergangenen Jahr starben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) in Deutschland 650 Menschen an einer Opioidvergiftung. In zwei von drei Fällen einer Überdosierung sind andere Personen anwesend, die eigentlich helfen könnten.

Im Rahmen des bayerischen Modellprojekts „BayTHN – Take Home –Naloxon in Bayern“ wurden daher Opioidabhängige, deren Angehörige oder ihnen nah stehende Personen im Umgang mit dem Nasenspray Naloxon unterrichtet. Wie das BMG am Donnerstag mitteilte, wurde das Spray bereits 69 Mal erfolgreich von den knapp 500 Schulungsteilnehmern eingesetzt.

Die Wirkung des Medikaments sei bei richtiger Anwendung schnell und einfach und könne die Wirkung von Opioiden ganz oder vorübergehend aufheben, so die Erfahrung. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt bis Ende des Jahres mit 330.000 Euro.

Drogenbeauftragte: „Naloxon kann Leben retten!“

Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, äußerte sich in der Mitteilung optimistisch: „Auch wenn die Detailauswertung des Projektes der Bayerischen Staatsregierung noch aussteht, können wir jetzt schon sagen: Naloxon kann Leben retten!“ Sie wolle sich für bundesweite Schulungen und die weitere Finanzierung einsetzen.

Das Projekt läuft nach BMG-Angaben seit Oktober 2018 und wird federführend von der Universität Regensburg in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Bamberg umgesetzt. Beteiligt sind zudem verschiedene Einrichtungen der bayerischen Suchthilfe an den fünf Standorten Regensburg, München, Nürnberg, Ingolstadt und Augsburg.

Klaus Holetschek, Staatssekretär für Gesundheit und Pflege, kündigte an, die Naloxon-Schulungen in Bayern auszuweiten, damit in Zukunft noch mehr Betroffene erreicht und vor einem Drogentod bewahrt würden. (run)

Weitere Informationen zum Thema Naloxon finden Sie unter https://www.emcdda.europa.eu/topics/naloxone_en

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