Hamburger Bürgerschaft

So will die Opposition Hamburgs Gesundheitsversorgung verbessern

In Hamburg stellt die CDU einen umfangreichen Forderungskatalog auf, um Arztpraxen zu entlasten und zu unterstützen. Die Linke pocht auf kleinräumige Daten, um die Prävention verbessern zu können.

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Am Mittwoch geht es in der Hamburger Bürgerschaft um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Hansestadt.

Am Mittwoch geht es in der Hamburger Bürgerschaft um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Hansestadt.

© Marcus Brandt / dpa / picture alliance

Hamburg. Die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft sorgt sich um die Gesundheitsversorgung in der Metropole. CDU und Linke setzen mit ihren Vorschlägen allerdings auf unterschiedliche Instrumente: Die Linke will mit kleinräumig erhobenen Daten zur Krankheitslast in erster Linie die Prävention verbessern, die CDU dagegen setzt unter anderem auf Entbudgetierung und finanzielle Förderung über einen Fonds nach schleswig-holsteinischem Vorbild.

Beide Fraktionen werden ihre Vorstellungen, die sie in Anträgen an die Bürgerschaft formuliert haben, am Mittwoch dem Parlament der Hansestadt vortragen. Die Linke will erreichen, dass Hamburg ab 2024 im Zwei-Jahres-Rhythmus einen Gesundheitsbericht vorlegt, der neben sozioökonomischen und Daten zur Morbidität und vorzeitiger Sterblichkeit auch Angaben zur Infrastruktur, Wohnqualität und zu Umweltbelastungen wie Lärm, Feinstaub und Klima enthält.

Die Daten sollen auf Stadtteilebene erhoben werden und eine nach Ansicht der Partei Schwäche der bisherigen Hamburger Gesundheitsberichterstattung ausmerzen.

CDU will Entbudgetierung für Arztpraxen

Die neu erhobenen Daten könnten dann als Grundlage dienen, um Benachteiligungen auszugleichen und Krisen zielgenauer zu bewältigen. „Wie wir wohnen, leben und arbeiten, ob wir Stress haben, von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, beeinflusst nachweislich, wie gesund wir sind und wie alt wird werden", heißt es in dem Antrag.

Der CDU-Antrag zielt dagegen auf Unterstützung für Leistungserbringer ab. Der Senat wird aufgefordert, sich auf Bundesebene für die Entbudgetierung ärztlicher Leistungen einzusetzen und über die Pädiatrie hinaus auszuweiten. Auch sollen konkrete Vorschläge erarbeitet werden, wie Hürden für eine Niederlassung abgebaut und Anreize geschaffen werden könnten, um Praxen in benachteiligten Stadtteilen zu gründen und zu übernehmen.

Die Wiedereinführung der Neupatientenregelung steht ebenso im Forderungskatalog der Hamburger Christdemokraten wie ein Bürokratieabbau für Arztpraxen und mehr Studienplätze für Humanmedizin in Hamburg.

Versorgungssicherungsfonds als Vorbild

Eine weitere Forderung: Der Senat soll prüfen, ob der Versorgungssicherungsfonds im Nachbarland Schleswig-Holstein als Vorbild für Hamburg dienen könnte. Über den Fonds fördert die Landesregierung in Schleswig-Holstein wie berichtet seit Jahren innovative und sektorenübergreifende Projekte der Gesundheitsversorgung. (di)

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