DAK-Gesundheitsreport

Stress, Depressionen und Angst – Alltag für 1,5 Millionen Erwerbstätige in Bayern

In Bayern sind Daten zu psychischen Belastungen erhoben worden – auch in Hinblick auf ihre Bedeutung als kardiovaskuläre Risikofaktoren.Betroffen von Angst, Depressionen und Sress sind im Freistaat demnach 1,5 Millionen Berufstätige.

Veröffentlicht:
Zuerst Ängste, Depressionen, Stress, dann der Herzinfarkt. Der wiederum kann psychische Erkrankungen verstärken oder auslösen – ein Teufelskreis!

Zuerst Ängste, Depressionen, Stress, dann der Herzinfarkt. Der wiederum kann psychische Erkrankungen verstärken oder auslösen – ein Teufelskreis!

© photoschmidt / stock.adobe.com

München. Der DAK Bayern zufolge hat jeder fünfte Beschäftigte im Freistaat durch Depressionen, Ängste und auch Stress am Arbeitsplatz ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Zwischen Psyche und Herz gibt es eine auffällige Wechselwirkung“, erläuterte Landeschefin Sophie Schwab die Ergebnisse des aktuellen DAK-Gesundheitsreports, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlagen.

Für die Studie analysierte das IGES-Institut die Daten von rund 350.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Bayern. Zusätzlich befragte das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit mehr als 1000 Beschäftigte im Freistaat.

In Bayern sind die Fehlzeiten im Job aufgrund psychischer Erkrankungen in den vergangenen zehn Jahren um die Hälfte gestiegen – sie sind inzwischen die zweithäufigste Ursache für eine Krankschreibung.

Probleme am Arbeitsplatz befeuern Stress

Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen haben laut DAK rund 1,54 Millionen Menschen in Bayern durch Depressionen, Ängste oder Arbeitsstress mindestens einen psychischen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei den Betroffenen sind auch vermehrt verhaltensbedingte oder körperliche Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Adipositas festzustellen.

„Zum einen ist es so, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen häufiger Herzprobleme haben. Zum anderen zeigen unsere Abrechnungsdaten, dass Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten auch häufiger eine psychische Erkrankung entwickeln“, erklärte Schwab.

Probleme am Arbeitsplatz befeuern Stress und Ängste vor allem dann, wenn zwischen der (gefühlt) erbrachten Leistung auf der einen und Wertschätzung sowie Vergütung auf der anderen Seite eine Kluft ist. Laut Report sind zehn Prozent der Befragten in Bayern davon betroffen – Frauen doppelt so häufig wie Männer.

Im Schnitt sterben fast 50.000 Menschen pro Jahr im Freistaat an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bayern

Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Gelebte Teampraxis

Warum Hausarzt Fugmann seine Praxismanagerin steuern lässt

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Real-World-Datena bestätigten Ravulizumab in der klinischen Praxis

© [M] LASZLO / stock.adobe.com

Komplementinhibition bei generalisierter Myasthenia gravis

Real-World-Datena bestätigten Ravulizumab in der klinischen Praxis

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH, München
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Abb. 1: Freisetzung von Neurofilamenten aus geschädigtem Axon

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Serum-Neurofilament-Leichtketten: Nutzen für die Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung