Uni Augsburg

Virtuelle Patienten machen Medizinerausbildung digital

Die Universität Augsburg erstellt eine Sammlung interaktiver Behandlungsfälle, mit denen Studierende weltweit üben können, bei Diagnose und Behandlung richtige Entscheidungen zu treffen.

Veröffentlicht:
Ein virtueller Patient (Symbolbild).

Ein virtueller Patient (Symbolbild).

© [M] German Ovchinnikov / stock.adobe.com

Augsburg. Die COVID-19 Pandemie beeinflusst auch die medizinische Ausbildung: Da praktischer Unterricht an Patienten nur noch sehr eingeschränkt möglich ist, sei die Nachfrage nach virtuellen Patientinnen und Patienten (VP) gestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Augsburg.

Die dort angesiedelte medizinische Fakultät entwickelt nun gemeinsam mit europäischen Partnern eine Sammlung von 200 virtuellen Patienten. Das Projekt wird durch Mittel aus der Erasmus+ Strategic Partnership 2020 gefördert.

Interaktive fallbasierte Lernaktivitäten

Bei den VP handele es sich um interaktive fallbasierte Lernaktivitäten, mit deren Hilfe Studierende einüben, wie sie später richtige Entscheidungen bei Diagnose und Behandlung treffen. Das sei nicht nur in der jetzigen Pandemiesituation wertvoll, heißt es. „Ein großer Vorteil der virtuellen Patienten ist, dass sie einen geschützten Rahmen bieten, in dem auch Fehler erlaubt sind und niemand gefährdet werden kann“, erklärt Privatdozentin Inga Hege.

Die Ausführung von Lernsoftware sei sehr unterschiedlich und reiche von interaktiven Szenarien über virtuelle Welten mit Avataren bis hin zu Simulationen mit speziellen Simulationsgeräten – allen gemeinsam sei das realistische Setting, in dem die Studierenden eine aktive Rolle übernähmen.

„Wir entwickeln Fallbeschreibungen fiktiver Patienten, die durch Untersuchungsbefunde wie Röntgenbilder sehr realistisch gestaltet sind. Die Studierenden müssen sich dann zwischen verschiedenen Diagnose- und Behandlungsformen entscheiden.“

Clinical Reasoning im Fokus

Anhand dieser interaktiven Szenarien, die online zur Verfügung stehen, könnten die Studierenden selbstständig das sogenannte Clinical Reasoning, also die klinische Entscheidungsfindung, üben, um im klinischen Alltag eine Diagnose zu erstellen und einen Therapieplan für die Patienten zu entwickeln.

Die mehrsprachige und möglichst vielfältige Sammlung von 200 virtuellen Patienten lasse sich flexibel in die verschiedenen Lehrpläne weltweit integrieren, heißt es in der Mitteilung. (kaha)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bayern

Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Gelebte Teampraxis

Warum Hausarzt Fugmann seine Praxismanagerin steuern lässt

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Analyse von drei Interventionsstudien

Krafttraining wohl sicher bei Frauen mit Brustkrebs und Lymphödemen

Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!