Mitten in Restrukturierungsdebatte
imland-Kliniken verhängen Aufnahmestopp für Geburtshilfe in Eckernförde
Ab dem 13. Dezember soll der Betrieb der Abteilung am Standort Eckernförde komplett ruhen. Der Träger will zunächst aufklären, warum ein Neugeborenes bei der Geburt in dem Klinikum ums Leben kam.
Veröffentlicht:Rendsburg. Mitten in der Restrukturierungsdebatte stellen die imland Kliniken im Kreis Rendsburg-Eckernförde den Betrieb ihrer Geburtshilfe am Standort Eckernförde vorübergehend ein. Ab 13. Dezember wird „bis auf Weiteres“ ein Aufnahmestopp verhängt, zugleich ruht der Betrieb. Damit reagierte der Träger auf ein externes Gutachten, das den Tod eines Säuglings bei der Geburt im November untersucht.
„Diese Entscheidung fällt schwer, ist aber notwendig“, sagte imland-Geschäftsführer Markus Funk, der die Maßnahme als „unausweichlich“ bezeichnete. Er betonte, dass die Entscheidung unabhängig von allen Restrukturierungsüberlegungen erfolge. Es gehe darum, etwaige Versäumnisse zu identifizieren und für die Zukunft auszuschließen. Die gynäkologische sowie alle anderen Abteilungen am Standort Eckernförde führen ihre Arbeit unvermindert weiter.
Patientinnen müssen nun zur Entbindung nach Rendsburg
Anstehende Geburten können am Klinikstandort Rendsburg durchgeführt werden. Den Beleghebammen, die am Standort Eckernförde den Kreißsaal betreuen, wird die Möglichkeit eröffnet, die Gebärenden am Standort in Rensburg zu betreuen und zu begleiten. Wie lange der Aufnahmestopp in Eckernförde dauern wird, ist nach Angaben der Klinik derzeit nicht absehbar.
Im Kreis wird derzeit wie berichtet über die Zukunft der imland Klinik mit ihren beiden Standorten in Rendsburg und Eckernförde diskutiert. Im Januar werden die Kommunalpolitiker – Träger der Klinik ist der Kreis – über die künftige Ausrichtung entscheiden. Notwendig ist dies, weil der defizitäre Klinikbetrieb in diesem Jahr ohne Zuschüsse des Kreises in die Insolvenz geführt hätte. Der Kreis muss den Klinikbetrieb 2021 mit 18 Millionen Euro bezuschussen.
Im Gespräch sind deshalb mehrere Optionen, unter anderem eine neue Aufteilung des Leistungsangebotes an den beiden Standorten. Auch die Schließung der Geburtshilfe in Eckernförde gehört zu den möglichen Maßnahmen. Dagegen hatte es massive Proteste gegeben, mit dem Hinweis auf eine qualitativ hohe Versorgung. (di)