100.000 Menschen in Darfur ohne Versorgung

ADDIS ABEBA/KHARTUM (dpa). Die humanitäre Lage in der sudanesischen Krisenregion Darfur verschlimmert sich. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnte am Dienstag, dass es ihren Mitarbeitern nicht mehr möglich sei, 100.000 Menschen im Norden Darfurs zu erreichen.

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Die Regierung in Khartum habe bereits seit September 2011 keine Lieferungen von Medikamenten und anderen medizinischen Hilfsgütern mehr autorisiert, teilte die Organisation mit.

Zudem seien die Genehmigungen für Reisen speziell in das Gebiet Jebel Si stark eingeschränkt worden.

Ärzte ohne Grenzen habe ihre Operationen in Nord-Darfur deshalb zunächst einstellen müssen. "Mehr als 100 000 Menschen in der Region haben nun keinerlei medizinische Versorgung mehr", sagte der zuständige Manager für Darfur, Alberto Cristina.

Impfkampagnen seien eingestellt worden und schwangere Frauen, die ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt bringen müssten, um ihr Leben zu retten, seien auf sich allein gestellt.

Die nächstliegende Klinik befinde sich in der Stadt Al-Faschir, rund acht Autostunden von Jebel Si entfernt.

Darfur leidet seit Jahren unter zahlreichen Konflikten. Bei einem Bürgerkrieg im Westen der Region waren UN-Schätzungen zufolge Anfang des Jahrtausends rund 300.000 Menschen ums Leben gekommen.

Die sudanesische Regierung spricht von einer viel geringeren Zahl. Gegen den sudanesischen Präsident Omar al-Baschir und andere hohe Regierungsmitglieder liegen Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen vor.

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