Ausgezeichnet

Anthony Hyman erhält Körber-Preis 2022

Der Körber-Preis geht in diesem Jahr an den Zellbiologen Anthony Hyman. Er wird für Grundlagenforschung zu neurodegenerativen Erkrankungen ausgezeichnet.

Veröffentlicht:
Der britische Zellbiologe Anthony Hyman (Mitte) wurde am Freitag im Hamburger Rathaus mit dem Körber-Preis ausgezeichnet. Hier zusammen mit Lothar Dittmer (l), Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, und Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und Vorsitzender des Kuratoriums des Körber-Preises.

Der britische Zellbiologe Anthony Hyman (Mitte) wurde am Freitag im Hamburger Rathaus mit dem Körber-Preis ausgezeichnet. Hier zusammen mit Lothar Dittmer (l), Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, und Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und Vorsitzender des Kuratoriums des Körber-Preises.

© Christian Charisius / dpa

Hamburg. Der Zellbiologe Anthony Hyman hat am Freitag im Hamburger Rathaus den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten.

„Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft hat international einen hervorragenden Ruf und zählt zu den höchstdotierten Wissenschaftspreisen der Welt“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). „In diesem Jahr erhält ihn mit Professor Anthony Hyman ein Wissenschaftler, der in Hamburgs Partnerstadt Dresden an der Schnittstelle zwischen Biologie und Medizin forscht.“

Seine wissenschaftliche Arbeit könne dazu beitragen, die Ursachen von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer aufzuklären und wirksame Behandlungsoptionen zu entwickeln.

„Kondensate bergen den Schlüssel“

Der 60 Jahre alte Brite und sein Team hätten 2009 in einzelligen Embryonen eines Fadenwurms Eiweiß-Kondensate entdeckt, teilte die Körber-Stiftung mit. Die Erkenntnisse über die Bildung und den Abbau dieser membranlosen Eiweißtröpfchen in der Zelle könnten dabei helfen, Medikamente gegen neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer oder ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) zu entwickeln.

Ursache dieser Leiden seien nämlich zu toxischen Abscheidungen erstarrte Kondensate. „Kondensate bergen den Schlüssel zu einigen der größten offenen Fragen dieses Fachgebiets. Weltweit versuchen Forschende, den Geheimnissen der komplexen Molekülinteraktionen in den Tröpfchen auf die Spur zu kommen“, erklärte die Körber-Stiftung.

Entschlüsselung der Aminosäure-Codes als Ziel

Der in Haifa (Israel) geborene Zoologe promovierte 1987 am Londoner King’s College über embryonale Zellteilungen des Fadenwurms. 1993 wurde Hyman den Angaben zufolge Gruppenleiter am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg. 1999 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, das er bis heute mit leitet.

Mit dem Preisgeld wolle Hyman die Methoden weiter verfeinern, hieß es. Sein Ziel sei die Entschlüsselung der Aminosäure-Codes.

Der Körber-Preis zeichnet seit 1985 jährlich herausragende und in Europa tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für zukunftsträchtige Forschungsarbeiten aus. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Warum werden Menschen krank?

Rainer Fehr erforscht die „Stadt- und Regional-Gesundheit“

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: a) Verlauf einer Gruppe unbehandelter Personen, b) 5-Jahres-Daten der SUNFISH-Studie Teil1, c) Teil2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Therapie der 5q-assoziierten SMA

Risdiplam-Filmtabletten: flexiblere Anwendung im Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erste Empfehlungen

Kopfschmerzen im Schlaf: Woran liegt es und was hilft?

Begehrte Auszeichnung

Galenus-von-Pergamon-Preis: Das sind die Kandidaten

Lesetipps
Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie