Arme Nachbarn - das färbt auf die eigene Gesundheit ab

CAMBRIDGE (RB). Ein Sozialexperiment aus den USA hat Implikationen für die Präventivmedizin. Denn ärmliche Nachbarschaft macht offenbar dick und erhöht das Diabetesrisiko - so die Ergebnisse des Projekts "Moving to Opportunity"(MOT), das vom US-Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung zwischen 1994 und 1998 ins Werk gesetzt worden war.

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4500 Frauen mit Kindern, die Sozialwohnungen in armen Stadtvierteln (40 Prozent der Bewohner unter der Armutsgrenze) bewohnten, waren für MOT in drei Gruppen randomisiert worden. Gruppe eins erhielt Gutscheine für Mietzuschüsse, die aber nur in Vierteln mit geringem Anteil an armen Bewohnern (unter 10 Prozent) einlösbar waren.

Die zweite Gruppe erhielt den Gutschein ohne Beschränkung der Wohngegend - damit sollten die Effekte, die der Gutschein an sich verursachte, von denen des Umzugs in eine bessere Gegend differenziert werden. Gruppe drei diente als Kontrollgruppe und erhielt keine Vergünstigungen (N Engl J Med 2011; 365: 1509).

Studienteilnehmer wurden nach zehn bis 15 Jahren erneut untersucht

Zu den Messparametern des Follow-up zehn bis 15 Jahre später zählten auch der BMI und der HbA1c-Wert. Dabei schnitten die Projektteilnehmerinnen, die den Zuschuss für bessere Wohngegenden bekommen hatten, deutlich besser ab als die Frauen in der Kontrollgruppe.

Die Prävalenz eines BMI von 35 lag nach Umzug in eine reichere Gegend um 13 Prozentpunkte niedriger als in der Kontrollgruppe, in der 36 Prozent der Frauen solch hohe Werte aufwiesen.

20 Prozent der Angehörigen der Kontrollgruppe hatten HbA1c-Werte von 6,5 Prozent und mehr, nach Umzug in bessere Gegenden hatten nur 16 Prozent der Frauen solche HbA1c-Werte.

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