Gewässer-Belastung

Gadolinum zeigt Arzneireste im Wasser

Veröffentlicht:

BREMEN. Rückstände aus Magnet-Resonanz-Tomografie-Kontrastmitteln können Indikator für Medikamentenrückstände im Grundwasser sein. Das jedenfalls meint Professor Michael Bau, Geowissenschaftler an der Jacobs University in Bremen.

Er hat im Grundwasser von Bremen oder Berlin immer höhere Konzentrationen von Gadolinum festgestellt. Gadolinum ist eine so genannte seltene Erde, die im Kontrastmittel für MRT-Untersuchungen eingesetzt wird.

"Wir haben Daten für praktisch jeden deutschen Fluss", sagt Bau der "Ärzte Zeitung". In Berlin habe sich der Gadolinum-Eintrag ins Grundwasser in manchen Bezirken in den letzten zehn Jahren verdreifacht.

Gar nicht so schlimm, sagt Bau. Nicht nur, weil Gadolinum in den vorkommenden Mengen im Grundwasser weit von der Schädlichkeitsgrenze entfernt ist und eine Filterung unnötig wäre. Sondern auch, weil es Indikator sein kann für Reste von Arzneimitteln, Zuckerersatzstoffen oder Körperpflegemitteln im Wasser, die so genannten "abwasserbürtigen Stoffe", erklärt Bau.

Kläranlagen oder die natürliche Filtration können Gadolinum nicht aus dem Wasser holen, so Bau. Wo kein zusätzliches (anthropogenes) Gadolinum zu finden sei, "kann man ziemlich sicher sein, dass es andere abwasserbürtige Stoffe auch nicht geschafft haben".

In Berlin etwa finde sich zusätzliches Gadolinum fast nur im Grundwasser der Westberliner Bezirke. "Das heißt, die Ostberliner Grundwässer brauchen sie nicht mehr auf Rückstände von Arzneimitteln zu untersuchen", sagt der Geowissenschaftler. (cben)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Influencer-Marketing für Nahrungsergänzungsmittel

foodwatch beklagt „wilden Westen der Gesundheitswerbung“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung