In Ostbayern kämpfen die Helfer weiter gegen Schneemassen

DEGGENDORF/PASSAU (dpa). Auch nach der leichten Entspannung in den vom Schneechaos betroffenen Krisengebieten haben die Helfer gestern weiter gegen die Schneemassen gekämpft.

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Im Landkreis Deggendorf versuchten die Einsatzkräfte in der Nacht mit schwerem Räumgerät zu den von der Außenwelt abgeschnittenen Gehöften vorzudringen. "Einige höher gelegenen Gebiete und entfernte Höfe konnten noch nicht erreicht werden", teilte eine Sprecherin des Krisenstabs Deggendorf am Sonntagmorgen mit. Die Lage habe sich jedoch beruhigt.

Auch in anderen Landkreisen wurde die ganze Nacht durchgearbeitet. Die Krisenstäbe blieben rund um die Uhr besetzt, Soldaten der Bundeswehr schaufelten weiter Dächer frei.

Nachdem bereits am Samstag der Landkreis Schwandorf als erster der sechs betroffenen Kreise den Katastrophenalarm aufgehoben hatte, rechnete der Krisenstab des Landkreises Deggendorf gestern ebenfalls mit einer Aufhebung. Im Landkreis Passau dagegen wird der Katastrophenalarm voraussichtlich bis Montag aufrechterhalten.

Durch den sogenannten Gletschereffekt kann sich auf Hausdächern binnen weniger Wochen eine tonnenschwere Schneelast bilden. "Der neue Schnee drückt auf die unteren Schichten und pappt sie immer fester zusammen", erläuterte Meteorologe Michael Bauer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach.

Verschärft wird der Effekt, wenn der Schnee tagsüber leicht antaut und bei Nachtfrost dann nochmals dichter wird. Die Meteorologen warnten auch vor neuen Problemen in den Krisengebieten, da voraussichtlich Mitte dieser Woche Tauwetter einsetzen werde.

Aufkommender Wind werde dieses Tauwetter voraussichtlich zusätzlich verstärken. Da das Schmelzwasser wegen der gefrorenen Böden und teils zugefrorenen Gewässer nicht versickern oder ablaufen könne, drohe Hochwasser.

Durch das Schneechaos ist in den ostbayerischen Krisengebieten der Treibstoff knapp geworden. Weil Gefahrguttransporter die Straßen nicht passieren dürfen, gingen an mehreren Tankstellen die Treibstoffvorräte zu Ende.

Der Landkreis Regen erteilt nun Ausnahmegenehmigungen für Gefahrenguttransporter, um die Treibstoffversorgung sicherzustellen. "Das machen wir ganz unbürokratisch", sagte Sprecher Anton Weghofer. Die Lastwagen müßten hinter einem Schneepflug in einem Konvoi fahren, um die Tankstellen zu erreichen.

In der Nacht zum Sonntag starb in einer Deggendorfer Klinik ein 55 Jahre alter Mann, der bei Schneearbeiten auf seiner Reithalle etwa zwölf Meter in die Tiefe gestürzt war. Er erlag seinen schweren inneren Verletzungen.

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