Interesse an Drogen geht bei Jugendlichen zurück

Eine Frankfurter Studie liefert seit 2002 detaillierte Erkenntnisse über den Drogenkonsum von jungen Menschen.

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN (Smi). Der Trend zum Drogenkonsum unter Jugendlichen ist insgesamt rückläufig. Auch das Einstiegsalter bei Tabak, Cannabis und Alkohol ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Frankfurter Drogentrendstudie. Seit 2002 ermittelt das Centre of Drug Research der Universität Frankfurt das Rauschgiftkonsumverhalten von Jugendlichen. Regelmäßig befragt werden etwa 1500 Frankfurter Schüler aller Schultypen im Alter von 15 bis 18 Jahren.

24 Prozent aller jungen Frankfurter Schüler zwischen 15 und 18 Jahren rauchen täglich. Damit ist diese Quote seit 2002 (36 Prozent) um ein Drittel zurückgegangen. Ähnlich sieht es beim häufigen Konsum von Zigaretten aus. Nur noch 16 Prozent der Befragten rauchen mehr als fünf Glimmstängel täglich. Das Einstiegsalter ist seit 2002 leicht auf heute 13,1 Jahre gestiegen. Jungen rauchen wieder signifikant häufiger als Mädchen. Die unter Jugendlichen am weitesten verbreitete illegale Droge ist wie in den Vorjahren auch Cannabis. Jeder dritte Frankfurter Schüler zwischen 15 und 18 Jahren gab bei der Befragung an, mindestens einmal in seinem Leben Haschisch oder Marihuana geraucht zu haben, 24 Prozent auch in den vergangenen zwölf Monaten und 13 Prozent in den letzten 30 Tagen vor der Erhebung. Allerdings geht der Cannabis-Konsum seit 2002 kontinuierlich zurück.

Die Modedroge "Spice", die Ende 2008 für bundesweites Aufsehen sorgte, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Das als pflanzliche Räuchermischung getarnte Cannabis-Derivat ist seit Anfang 2009 verboten. Bei der Befragung unter Frankfurter Schülern gaben sechs Prozent der 15- bis 18-Jährigen an, "Spice" mindestens einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben und nur drei Prozent in den vergangenen 30 Tagen. Dagegen steigt der Konsum von harten Drogen unter Jugendlichen seit 2004 leicht an. Zwölf Prozent der 15- bis 18-jährigen Frankfurter Schüler verfügen über Erfahrungen mit mindestens einer illegalen Droge außer Cannabis. Dazu zählen Amphetamine (Speed), Kokain, Ecstasy, psychoaktive Pilze (Halluzinogene), Crack und Heroin. Sechs Prozent der Jugendlichen haben im zurückliegenden Jahr eine dieser Substanzen konsumiert, vier Prozent im vergangenen Monat.

Kokain scheint bei Jugendlichen allerdings beliebter zu werden, sechs Prozent der Befragten gaben an, diese Droge zumindest schon einmal probiert zu haben, so viele wie seit 2002 nicht.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Hörsaalgeflüster

Südkorea: Klinikalltag im Ausland

Gelistet als Best-Practice-Intervention

Psychische Gesundheit: OECD lobt deutsches Online-Programm iFightDepression

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: a) Verlauf einer Gruppe unbehandelter Personen, b) 5-Jahres-Daten der SUNFISH-Studie Teil1, c) Teil2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Therapie der 5q-assoziierten SMA

Risdiplam-Filmtabletten: flexiblere Anwendung im Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung