EU-Parlament fordert

Klonfleisch darf nicht verkauft werden

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STRAßBURG. Das Europäische Parlament (EP) hat sich mit großer Mehrheit am Dienstag gegen die Nutzung von Klontieren und den Verkauf von Klonfleisch oder -milch ausgesprochen.

Das EP hat damit in erster Lesung den Richtlinienentwurf der EU-Kommission verschärft, die ein zeitlich befristetes Klonverbot wollte. Der ursprüngliche Richtlinienentwurf soll in eine für alle EU-Staaten bindende Verordnung umgewandelt werden.

Demnach dürfen Tiere nur aus Drittländern in die EU eingeführt werden, wenn sich aus den Einfuhrbescheinigungen ergibt, dass es sich nicht um Klontiere oder Nachkommen von Klontieren handelt. Das Einfuhrverbot soll auch für Zuchtmaterial und für Lebens- und Futtermittel von Klontieren und deren Nachkommen gelten.

"Die Technik des Klonens ist nicht ausgereift. Die Sterblichkeitsrate bleibt weiterhin zu hoch. Viele der Tiere, die lebend geboren werden sterben in den ersten paar Wochen, und zwar unter Schmerzen", begründete die Berichterstatterin für den Umweltausschuss, Renate Sommer (CDU).

Auch SPD und Grüne im EU-Parlament teilen die Position der promovierten Agrarwissenschaftlerin. "Wir haben den halbherzigen Vorschlag der Europäischen Kommission deutlich verbessert", sagte die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior.

Jetzt ist der Ministerrat am Zug und die EU-Kommission muss einen neuen Gesetzgebungsvorschlag einbringen, der das EP-Votum entsprechend berücksichtigt.

Ob sich das Parlament mit dem Verbot durchsetzen kann, ist offen. Die Volksvertreter müssen jetzt mit den Regierungen verhandeln. Die sind sich nicht einig und haben wie auch die EU-Kommission Einwände gegen ein absolutes Klonverbot. (taf)

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