Lauterbach: Das Ehrenamt wird auf allen politischen Ebenen unterschätzt!
Bundesgesundheitsminister Lauterbach würdigt bei der Preisverleihung die Bedeutung des Charity Awards – und zeigt sich überzeugt, dass das nun vom Bundestag verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ein Erfolg wird.
Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (re.) bezog Stellung zu den Fragen von Wolfgang van den Bergh, Herausgeber der Ärzte Zeitung, über das eben vom Bundestag beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz.
Berlin. Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach hat bei der Verleihung des Springer Medizin Charity Awards am Donnerstagabend iin Berlin die fehlende Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit in Deutschland kritisiert. „Das Ehrenamt wird auf allen Ebenen des politischen Prozesses in seiner Bedeutung unterschätzt“, sagte er.
Der Minister wies darauf hin, dass sich 40 Prozent der Menschen in unserem Land ehrenamtlich engagieren. „Diese Arbeit gibt unserem Leben Sinn, sie verbindet miteinander und ist ein wichtiger Teil der Lebendigkeit in unserer Gesellschaft“, strich er heraus.
Auch die Folgen des Kriegs von Russland Präsidenten Putin in der Ukraine würden in Deutschland durch ehrenamtliche Arbeit abgefedert. „Es ist bewundernswert, wie viele Bürger Flüchtlinge aufnehmen, Wohnungsbörsen organisieren und Geflüchtete zusammenführen“, sagte er. Lauterbach würdigte darüber hinaus auch das Engagement von Ehrenamtlichen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Springer Medizin Gala 2022: die Preisverleihung
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Die Gala im Video: Die Verleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Charity Awards am 20. Oktober 2022 in Berlin.
Lauterbach: Springer Medizin begleitet mich schon lange
Besonders hob der Minister ältere Menschen hervor, „die mithelfen wollen an Lösungen für Probleme, die sie eigentlich gar nicht mehr betreffen und deren Auswirkungen sie gar nicht mehr erleben werden“. Sein besonderer Dank galt Bürgern, die sich im Bereich der Palliativversorgung engagieren: „Mich berührt diese Arbeit, bei der man ja mit auch mit der eigenen Sterblichkeit und Gebrechlichkeit konfrontiert wird, mit all dem, was einem selbst widerfahren kann“, so Lauterbach.
Ganz nebenbei erwähnte der SPD-Politiker, dass ihn die Verlagsgruppe Springer Medizin seit Jahrzehnten begleite. „Als junger Student habe ich viel Geld ausgegeben um Lehrbücher zu kaufen, die mich damals geprägt haben – die Titel der Bücher habe er jetzt noch in Erinnerung. Später habe er im Verlag eigene Bücher publizieren können, heute, fügte er augenzwinkernd hinzu, „lese ich dort die schlechte Presse des Ministers“.
Springer Medizin Gala 2022
Die Preisverleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Springer Medizin Charity Awards in Bildern: Impressionen der Springer Medizin Gala 2022.
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Begehrtes Metall: Einmal im Jahr verleiht Springer Medizin den Galenus-von-Pergamon-Preis in vier Kategorien ...
Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Springer Medizin, mahnte angesichts all der Krisen in der Welt zu "weniger Rhetorik und mehr sachlichen Austausch von allen politisch Verantwortlichen".
Erstes Highlight am Abend war die Preisverleihung in der Kategorie Grundlagenforschung. Der Preis geht dieses Jahr gleich an zwei Forscherteams: an PD Dr. rer. Nat. Timo D. Müller (links) vom Helmholtz Zentrum München und Dr. Sarajo Kumar Mohanta, PhD (Mitte) von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Rechts: Jury-Mitglied Professor Marianne Dieterich.
Mit der Medizininformatik-Initiative sei der Anfang gemacht. Sie solle das Herzstück der Gesundheitsforschung werden, die auf Daten basiere, sagte Stark-Watzinger.
Im Interview mit Wolfgang van den Bergh, Herausgeber der Ärzte Zeitung, sprach Stark-Watzinger sich für eine eigene Finanzierung translationaler Forschung aus.
Jury-Präsident Professor Erland Erdmann und alle Jury-Mitglieder hatten erst am Nachmittag über die diesjährigen Preisträger entschieden. Eine Überraschung waren die zwei Preisträger in der Kategorie Grundlagenforschung, die zweite Überraschung der Jury ...
... war die Auszeichnung von zwei Arzeimitteln in der Kategorie Primary Care für die beiden SGLT2-Hemmer Jardiance® von Boehringer Ingelheim und Forxiga® von AstraZeneca. Für Jardiance® nahm Mathias Hilbich, Senior Brand Manager Herzinsuffizienz bei Boehringer (2.v.l.), und für Forxiga® nahm Nina Dirks, Business Unit Director CVRM und Mitglied der Geschäftsleitung bei AstraZeneca (3.v.l.), den Preis entgegen. Hier mit Moderator Wolfgang van den Bergh und Moderatorin Yve Fehring.
In der Kategorie Specialist Care: Fetcroja® (Cefiderocol), ein Siderophor-Cephalosporin, von Shionogi ausgezeichnet. Entgegen nahm ihn Oksana Akymenko, Senior Band Manager.
Angesichts des Kriegs in der Ukraine berichtete Sarah Meschenmoser von Ärzte ohne Grenzen im Interview mit Yve Fehring über die Arbeit vor Ort. Die Leiterin der politischen Abteilung berichtete darüber, dass auch medizinische Infrastruktur immer wieder ins Visier der Angriffe gerate ...
... und dass Ärzte ohne Grenzen bislang rund 800 Tonnen an Arzneimitteln in die Ukraine geliefert habe, damit die Krankenhäuser vor Ort Vorräte anlegen könnten.
Für das Publikum wie für Jury-Mitglieder, wie hier Professor Thomas Eschenhagen, war es eine spannende Mischung aus Unterhaltung, Information, Kulinarik.
Die zwei Mitglieder der Charity-Award-Jury Gudrun Schaich-Walch, ehem. Parlamentarische Staatssekretärin (li.), Dr. Jürgen Bausch, Ehrenpräsident der KV Hessen (Mi.), und die FDP-Bundestagsabgeordnete Christine Aschenberg-Dugnus (re.) ...
Er nutzte auch die Gelegenheit, sein wenige Stunden zuvor vom Bundestag in letzter Lesung verabschiedetes GKV-Finanzstabilisierungsgesetz zu verteidigen, um sodann zur Verleihung der Charity Awards überzuleiten.
Der dritte Preis beim Charity Award 2022 geht dieses Jahr an den Corza Medical Organspendelauf. Hier im Bild Initiator Professor Matthias Anthuber, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Augsburg.
Mit dem zweiten Preis beim Charity Award 2022 werden die Dianiño Diabetes-Nannies ausgezeichnet. Hier Kathy Dalinger, stellv. Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung (3.v.l.) mit Fabian Kaufmann, Jury-Präsidentin Professor Monika Kellerer und Moderatorin Yve Fehring.
Und der erste Preis beim diesjährigen Charity Award geht an den Driescher Hof in Aachen. Den Preis nahmen Sandra Jansen (3.v.l.) und Simone Jansen (4.v.l.) entgegen.
Abschließend äußerte sich Lauterbach auch zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das am Donnerstagnachmittag vom Bundestag grünes Licht erhalten hat. „Für mich war sehr wichtig, dass keine Leistungen gekürzt werden“, hob er hervor. Aktuell sei eine Situation zu verzeichnen, in der die Menschen zutiefst verunsichert seien – etwa mit Blick auf die Energiepreise und Inflation.
Lauterbach zeigte sich sicher, dass die finanzielle Stabilisierung der GKV, deren Defizit für 2023 auf rund 17 Milliarden Euro geschätzt wird, mit Hilfe des Gesetzes gelingen werde. „Ich habe das Defizit geerbt, aber immer gesagt, dass das meinem Vorgänger nicht anzulasten ist“, stellte er klar. In der vergangenen Legislaturperiode habe es nicht den Raum für wirklich raumgreifende Reformen gegeben.
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