Sprachförderung

Lehrer nicht überall gut vorbereitet

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NEU-ISENBURG. Nur knapp die Hälfte der Universitäten bereitet Lehrer auf die Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund oder schlechten Deutschkenntnissen vor.

Das geht aus einer Untersuchung der Stiftung Mercator hervor, deren Ziel es ist, die Ungleichheit bei Schul- und Hochschulabschlüssen zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu beseitigen. Sie hat bundesweit analysiert, wie Sprachförderung in der Lehrerausbildung an Unis und in der Gesetzgebung der Länder festgelegt ist.

Laut der Studie werden Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in fast der Hälfte der Lehramtsstudiengänge für das Fach Deutsch gelehrt. In den Studiengängen anderer Lehramtsfächer liege der Anteil bei 40 Prozent. Dabei habe etwa ein Drittel der Schüler ausländische Wurzeln, weist die Stiftung auf Daten des Mikrozensus hin.

Als Grund für die unterschiedliche Lehrerausbildung macht die Stiftung eine uneinheitliche Gesetzgebung aus. "Klare Ländervorgaben führen zu klaren Hochschulregelungen", schreibt sie.

Eindeutige Vorschriften, etwa dass Studenten Leistungspunkte in Sprachförderung nachweisen müssen, gebe es nur in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

In weiteren sechs Ländern blieben die Vorgaben vage und in sieben Ländern sei inhaltlich nichts festgelegt. Die Stiftung zieht aber ein positives Fazit: Es nähmen sich mehr Ausbildungsstätten des Themas an, als es die Gesetzgebung erwarten lasse.

"Die Hochschulen haben ihre Aktivität in den letzten Jahren ausgeweitet. Die Entwicklung darf sich aber nicht auf einzelne Lehrämter beschränken", fordert Professor Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts. (jvb)

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