Ernährung

Nestlé führt Nährwert-Ampel Nutri-Score ein

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will die Nährwert-Ampel Nutri-Score für seine Produkte in Europa nutzen – in Deutschland wartet der Hersteller allerdings noch.

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In Frankreich wird die Lebensmittelkennzeichnung via Nutri-Score zum Teil bereits praktiziert. Der Konzern Nestlé will jetzt für seinen Produkte in weiteren Ländern nachziehen.

In Frankreich wird die Lebensmittelkennzeichnung via Nutri-Score zum Teil bereits praktiziert. Der Konzern Nestlé will jetzt für seinen Produkte in weiteren Ländern nachziehen.

© Christophe Gateau / dpa / picture alliance

FRANKFURT/MAIN. Der Schweizer Branchenriese will das freiwillige System Nutri-Score zunächst in Ländern Kontinentaleuropas an den Start bringen, in denen es unterstützt werde, wie Nestlé in Frankfurt mitteilte. Das sind Frankreich, Belgien und die Schweiz, wo Gesundheitsbehörden den Nutri Score empfohlen haben. In Deutschland wolle man das System „unverzüglich“ einführen, „sofern die rechtlichen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden“.

Der Nutri-Score fasst die gesamte Nährwertqualität der Lebensmittel in einer fünfstufigen Farbskala von A bis E auf der Verpackung zusammen. Diese Form der Kennzeichnung ist in der deutschen Lebensmittelbranche umstritten.

„Die Europäer sind immer interessierter daran, was in den Lebensmitteln und Getränken enthalten ist, die sie konsumieren“, sagte Marco Settembri, Chef von Nestlé für Europa, den Mittleren Osten und Nordafrika. Man befürworte den Nutri-Score als einheitliche und transparente Kennzeichnung.

Nestlé will mit dem Schritt Signalwirkung erzielen, steht aber auch unter Druck, da Konkurrenten wie der französische Lebensmittelmittelkonzern Danone den Nutri-Score schon eingeführt haben. Zugleich will Nestlé Fortschritte etwa bei der Reduzierung von Zucker etwa in Müsli, Eistee oder Schokoriegeln besser herausstellen.

Die Farbskala bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in die Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot.

Verbraucherschützer, Ärzte und Wissenschaftler machen sich für das System stark. Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat in der seit Monaten schwelenden Kennzeichnungsdebatte bisher immer stoisch Ruhe bewahrt und auf eine noch ausstehende Empfehlung des von ihr beauftragten Max-Rubner-Instituts (MRI) verwiesen. (dpa)

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